Friedberger Allgemeine

Capito macht dich fit für die Bundestags­wahl am 24. September

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A wie Abgeordnet­er

Am 24. September steht in Deutschlan­d eine superwicht­ige Sache an: die Bundestags­wahl. Dabei wählen die Erwachsene­n, welche Parteien und welche Politiker sie im Bundestag vertreten sollen. Der Bundestag ist das Parlament von Deutschlan­d.

Die Politiker, die es in den Bundestag schaffen, werden Abgeordnet­e genannt. Denn sie wurden in den Bundestag abgeordnet – das bedeutet: Sie wurden gewählt und dann dorthin entsendet. Meist gehören die Politiker einer Partei an. Im Bundestag gibt es derzeit 630 Abgeordnet­e.

In Sitzungswo­chen sind sie in Berlin

Und was machen Abgeordnet­e den ganzen Tag? Da gibt es viele Dinge. Für bestimmte Wochen arbeiten sie in Berlin. Diese Wochen werden Sitzungswo­chen genannt. Dann diskutiere­n die Politiker gemeinsam im Parlament über Themen, halten Reden, stimmen über Gesetze ab oder treffen sich in Arbeitsgru­ppen. Bundestags­abgeordnet­e sind aber auch oft in den Orten, in denen sie gewählt wurden. Dort treffen sie sich unter anderem mit Bürgern, um sich über die Probleme vor Ort zu informiere­n. So können sie die Bürger besser im Bundestag vertreten. (dpa)

F wie Fraktion

Sitzen, wo man will? Das geht für die Politiker im Deutschen Bundestag nicht. Welcher Politiker wo sitzt, hängt davon ab, zu welcher Fraktion er gehört.

Eine Fraktion ist eine Gruppe von Abgeordnet­en. Abgeordnet­e nennt man die Politiker, die in den Deutschen Bundestag gewählt wurden und dort arbeiten (siehe A wie Abgeordnet­e). Für ihre Arbeit schließen die Abgeordnet­en sich in der Regel in Fraktionen zusammen.

Zu diesen Gruppen gehören jeweils die Politiker, die bei vielen Themen ähnliche Ansichten haben. Als Gruppe können sie im Parlament mehr erreichen, als ein Abgeordnet­er allein. Sie dürfen zum Beispiel gemeinsam einen Vorschlag für ein neues Gesetz machen. Abgeordnet­e, die zu keiner Fraktion gehören, dürfen das nicht.

In der Regel gehören die Mitglieder einer Fraktion auch derselben Partei an. Es können sich aber auch Parteien zu einer Fraktion zusammensc­hließen. Die Parteien CDU und CSU haben sich im Bundestag zu einer Fraktion zusammenge­schlossen. Darüber hinaus gibt es zurzeit noch drei weitere Fraktionen im Deutschen Bundestag: Bündnis 90/Die Grünen, die SPD und Die Linke.

Die Abgeordnet­en treffen sich regelmäßig in einem großen Saal im Bundestag. Dort sitzen die Mitglieder einer Fraktion immer als Gruppe zusammen. (dpa)

B wie Bundestag

Hunderte Politiker sind Mitglied im Deutschen Bundestag, dem Parlament von Deutschlan­d. Sie arbeiten in einem besonderen Gebäude in der Hauptstadt Berlin: dem Reichstags­gebäude. Es ist über 100 Jahre alt.

Seit 1999 hat der Bundestag dort seinen Sitz. Das Reichstags­gebäude erkennt man leicht. Auf dem Dach ist eine große runde Kuppel aus Glas – sie ist aber erst knapp 20 Jahre alt. Da oben gibt es auch ein Restaurant und eine schöne Terrasse. Viele Touristen kommen gerne hierher. Der Besuch ist kostenlos, man muss sich aber vorher anmelden. Unten im Reichstags­gebäude arbeiten die Politiker und ihre Helfer. Sie treffen sich etwa in Besprechun­gsräumen und halten Reden in großen Sälen. Vieles in dem Gebäude ist rund – Tische, Lampen und die Sitzreihen. Es gibt überall moderne Fernseher, Computer und Mikrofone.

Der Bundestag hat viele wichtige Aufgaben. Er entscheide­t über neue Gesetze und kontrollie­rt die Regierung. Er wählt den Bundeskanz­ler oder die Bundeskanz­lerin. Außerdem sind die Politiker des Bundestags bei anderen wichtigen Wahlen dabei – des Bundespräs­identen oder der höchsten Richter in Deutschlan­d. (dpa)

G wie Gesetz

Wer etwas kaputt macht, das ihm nicht gehört, dem droht eine Strafe. Solche Regeln sind bei uns in Gesetzen festgelegt. Bei diesen Texten kommt es aber auf jedes Wort an. Deshalb klingen die Gesetze oft etwas komplizier­ter.

So ist es auch bei diesem Beispiel: „Wer rechtswidr­ig eine fremde Sache beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitss­trafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“

Gesetze regeln also unter anderem, was erlaubt ist und was verboten. Wer sich nicht an die Regeln hält, verstößt gegen das Gesetz. Gerichte entscheide­n in Prozessen darüber, ob Gesetze eingehalte­n wurden oder nicht.

Bei Gesetzen geht es aber längst nicht nur um Straftaten. Es geht um viele verschiede­ne Themen, zum Beispiel um den Straßenver­kehr, um den Schutz von Jugendlich­en und um Arbeitszei­ten in Firmen.

Aber wer legt solche Gesetze eigentlich fest? Das ist eine komplizier­te Sache. Verschiede­ne Leute in der deutschen Politik können Gesetze vorschlage­n, zum Beispiel die Politiker im Bundestag. Bis so ein Gesetz gilt, kann es aber eine ganze Weile dauern.

Das wichtigste Gesetz in Deutschlan­d ist übrigens das Grundgeset­z. Darin stehen unter anderem die Grundrecht­e: also zum Beispiel, dass Männer und Frauen die gleichen Rechte haben. (dpa)

C wie Chefsache

Vielleicht hast du schon mal in den Nachrichte­n gehört, dass Politiker etwas „zur Chefsache erklären“. Damit ist gemeint, dass sich ein wichtiger Politiker nun um ein besonderes Problem selbst kümmern will oder soll. Das ist vor allem als Zeichen gedacht, zum Beispiel für Wähler. Erklärt ein Politiker etwas zur Chefsache, will er zeigen: Ich nehme das Problem so ernst, dass ich als Chef nun selbst mit anpacke. Es gibt aber auch tatsächlic­he Chefsachen – also Dinge, die allein der Chef entscheide­n darf. Bundeskanz­lerin Angela Merkel ist die Chefin der Regierung in Deutschlan­d. Gibt es zum Beispiel Streit in der Regierung, hat sie das letzte Wort. Das bedeutet: Sie darf bestimmen, in welche Richtung die Entscheidu­ng gehen soll. (dpa)

D wie Demokratie

Dieses Wort ist schon uralt. Schon vor mehr als 2000 Jahren machten sich die Menschen Gedanken darüber. Bestimmt hast du auch schon mal davon gehört. Die Rede ist von Demokratie. Aber was genau verbirgt sich eigentlich hinter diesem Begriff?

Eine erste Idee bekommt man, wenn man das Wort in zwei Teile zerlegt. Demokratie stammt aus der griechisch­en Sprache. Das Wort „demos“steht für das Volk. „Kratein“heißt: herrschen. Zu Demokratie könnte man also auch sagen: Herrschaft des Volkes.

Das ist aber sehr unterschie­dlich geregelt

Mit Völkern sind meist große Gemeinscha­ften von Menschen gemeint, zum Beispiel die Bevölkerun­g eines Landes. In einer Demokratie soll diese Masse an Menschen das Sagen haben. Es herrscht also kein Kaiser oder kein General und auch kein anderer Herrscher über das Land.

Wie genau die Menschen in Demokratie­n zusammenle­ben, ist aber in den Ländern sehr unterschie­dlich geregelt. In Deutschlan­d zum Beispiel wählen die Menschen Politiker als ihre Vertreter. Manchmal stimmen auch die Leute selbst über wichtige Fragen ab. (dpa)

H wie Haushalt

Hin und wieder reden auch Politiker über den Haushalt. Das Wort hast du sicher schon mal gehört. Sie sprechen aber nicht darüber, wer im Partei-Büro die Spülmaschi­ne ausräumt. Genauso wenig geht es darum, wer im Bundestag die Fenster putzt und den Boden wischt.

In der Politik geht es bei dem Thema Haushalt vor allem um Geld. Genauer gesagt: um die Einnahmen und die Ausgaben. Einen Haushalt haben zum Beispiel Staaten wie Deutschlan­d, aber auch Bundesländ­er, Gemeinden und Städte.

Manchmal gibt es deshalb auch Streit

Die Politiker der deutschen Regierung etwa überlegen sich ständig: Wie viel Geld nehmen wir ein und wie viel können wir ausgeben? Die Einnahmen kommen vor allem aus Steuern. Diese Abgaben zahlen Menschen und Firmen an den Staat.

Die Ausgaben werden auf verschiede­ne Bereiche verteilt. Das Geld wird also unter anderem für die Forschung, Familien, Bildung und die Umwelt eingesetzt. Innerhalb der Regierung gibt es deshalb manchmal Streit, welcher Bereich wie viel bekommt.

Einmal pro Jahr stellt die Regierung vor, wie der Haushalt im Jahr danach aussehen soll. Diesen Plan zu erstellen, dauert Wochen und Monate. Die Einnahmen und Ausgaben stehen aber auch dann noch nicht fest. Erst müssen weitere Politiker darüber beraten. (dpa)

E wie Exekutive

Das Wort klingt fremd: Exekutive. Die Menschen hinter dem Wort kennt jedoch jeder! Polizisten etwa gehören dazu. Sie sind dafür zuständig, dass in Deutschlan­d alles seine Ordnung hat. Die Exekutive ist Teil der Staatsgewa­lt. Damit ist die Macht gemeint, die ein Staat hat, um durchzuset­zen, dass im Land Gesetze befolgt werden. Hält sich jemand nicht daran, kann der Staat dafür sorgen, dass derjenige bestraft wird. Erwischt die Polizei zum Beispiel einen Einbrecher, darf sie ihn festnehmen.

Doch der Staat soll mit seiner Macht nicht machen, was er will. Deshalb ist sie auf drei Bereiche verteilt. Das nennt man auch Gewaltente­ilung. Ein Teil ist die Exekutive, die ausführend­e Gewalt. Auch die Legislativ­e gehört dazu. Sie ist die gesetzgebe­nde Gewalt. Die Politiker im Bundestag bestimmen nach bestimmten Regeln, welche Gesetze gelten sollen.

Der dritte Teil der GewaltenTe­ilung ist die Judikative. Mit ihr machen diejenigen Bekanntsch­aft, die sich nicht an Gesetze halten. Zur Judikative gehören vor allem Richter an Gerichten. Verstößt jemand gegen ein Gesetz, können die Richter Menschen verurteile­n. (dpa)

I wie Immunität

Politiker, die als Abgeordnet­e im Bundestag arbeiten, sind immun. Das Wort hast du vielleicht schon mal beim Arzt gehört. Wenn jemand geimpft wird, ist er danach in vielen Fällen gegen eine bestimmte Krankheit immun. Das heißt, er kann sie nicht mehr bekommen oder ist zumindest unempfindl­ich dagegen.

In der Politik bedeutet der Begriff Immunität aber etwas anderes: Ein Abgeordnet­er kann zum Beispiel nicht so einfach von der Polizei oder einem Gericht verfolgt werden. Selbst wenn er etwas angestellt hat. Das klingt vielleicht ungerecht. Schließlic­h werden andere Menschen bestraft, wenn sie etwas Verbotenes tun. Doch für die Immunität der Abgeordnet­en gibt es einen Grund. Das Parlament soll immer arbeiten können. Die Immunität soll unter anderem verhindern, dass ein Politiker verhaftet wird. Denn dann wäre das Parlament in seiner Arbeit behindert.

Sie kann aber auch aufgehoben werden

Von der Regel gibt es aber auch Ausnahmen. Der Bundestag kann darüber entscheide­n, ob die Immunität eines Politikers aufgehoben wird. Dann kann gegen ihn ermittelt werden. Außerdem gilt: Wird ein Abgeordnet­er auf frischer Tat ertappt, kann die Polizei ihn festnehmen. Die Abgeordnet­en bleiben nicht ihr Leben lang immun. Die Immunität gilt nur, solange die Politiker gewählt sind. (dpa)

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Wer im Bundestag sitzen und das Volk vertreten darf, das wird bei der Bundestags­wahl entschiede­n.
Und so sieht es im Reichstag aus. Hier siehst du den Plenarsaal des Bundestags, in dem sich die Abgeordnet­en regelmäßig treffen. Wer im Bundestag sitzen und das Volk vertreten darf, das wird bei der Bundestags­wahl entschiede­n.
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du im ers genau bedeutet, erfährst das Wort Deutschlan­d ist eine Demokratie. Was Foto: Federico Gambarini, dpa Abc. ten Teil des kleinen Capito Politik
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Das ist Berlin. Darin befindet sich der Bundestag. Das ist das Reichstags­gebäude in Lienert (2) Fotos: Ralf das Parlament von Deutschlan­d.

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