Friedberger Allgemeine

Augsburg fehlen die Ideen

In Ingolstadt kassieren die Panther die erste Niederlage der Saison und finden erst im letzten Drittel zu ihrem Spiel. Der beste Mann steht im Tor

- VON DIRK SING SV Anzing – TSV Lohr TSV Unterhachi­ng – DJK Rimpar II DJK Waldbüttel­brunn – VfL Günzburg TSV Rothenburg – TV Erlangen HaSpo Bayreuth – TG Landshut TSV Friedberg – TSV Ismaning TSV Ottobeuren – TSV Haunstette­n ASV Dachau – HSG Fichtelgeb­irge

Ingolstadt Der ERC Ingolstadt hat gestern Abend das erste PantherDue­ll der DEL-Saison 2017/2018 für sich entschiede­n. Vor 3917 Zuschauern besiegten die Oberbayern die Augsburger Panther mit 4:2 (2:0, 0:0, 2:2). Deren Trainer Mike Stewart sagte nach der Schlusssir­ene: „Das erste Drittel war aus meiner Sicht ausgeglich­en, im zweiten war Ingolstadt klar besser. Im letzten Drittel war es dann endlich unser Eishockey.“

Das allerdings kam zu spät. Denn offenbar hatte Ingolstadt­s Sportdirek­tor Larry Mitchell, der selbst über sieben Jahre lang bei den Panthern erfolgreic­h als Headcoach tätig war, die richtigen Schlüsse aus seinem jüngsten Augsburg-Besuch gezogen. Am Freitag hatte er beim 5:4-Erfolg des AEV gegen Straubing auf der Tribüne des Curt-FrenzelSta­dions gesessen. Sein Resümee: „Nachdem die Augsburger erneut ein sehr starkes Überzahlsp­iel haben, müssen wir vor allem von der Strafbank wegbleiben. Darüber hinaus müssen wir als Team sehr stark und konzentrie­rt verteidige­n sowie individuel­le Fehler vermeiden.“

Ein Vorhaben, das die Ingolstädt­er, bei denen neun Neuzugänge auf dem Eis standen, in den ersten 40 Minuten hervorrage­nd in die Tat umsetzten. Zum einen gestattete man den Gästen in den ersten beiden Dritteln nur zwei Powerplay-Situatione­n. Zum anderen machte man es den Gästen schwer, ihr Kombinatio­nsspiel aufzuziehe­n und gefährlich­e Situatione­n vor dem Kasten von Goalie Timo Pielmeier zu kreieren. Die beste Chance hatte noch der werdende Vater Thomas J. Trevelyan zu verzeichne­n, er scheiterte an Pielmeier (31.).

Zu diesem Zeitpunkt lagen die konzentrie­rt auftretend­en Oberbay- ern allerdings schon mit 2:0 in Front. Zuerst hatte Brandon Buck gleich die erste Überzahl-Gelegenhei­t zur Führung genutzt (3.). Bei seinem Schuss war Panther-Schlussman­n Ben Meisner, der den angeschlag­enen Jonathan Boutin glänzend vertrat, die Sicht versperrt. Dann durfte sich der Ex-Augsburger Darin Olver gleich zweimal vor Meisner versuchen – beim zweiten Mal mit Erfolg (10.). Dass es im ersten Abschnitt aus Augsburger Sicht nicht noch schlimmer kam, hatten sie ihrem Torpfosten zu verdanken, der einen dritten Gegentreff­er durch Kael Mouilliera­t verhindert­e (19.).

Den Willen konnte man den AEV-Akteuren freilich keinesfall­s absprechen. Allerdings fehlten die zündenden Ideen, um das ERCIAbwehr­bollwerk zu knacken. Dass die Gäste auch nach dem zweiten Durchgang in dieser Begegnung blieben, hatten sie vor allem ihrem Torhüter zu verdanken. Gleich mehrfach reagierte Meisner erstklassi­g – was auch die Schussbila­nz in diesem Abschnitt (16:2 für Ingolstadt) unterstric­h.

Augsburg startete deutlich bissiger ins Schlussdri­ttel und wurde prompt mit dem 1:2-Anschlusst­or durch Trevelyan belohnt (45.). Doch nur 36 Sekunden später stellte Greg Mauldin den alten Zwei-ToreAbstan­d wieder her (45.). Selbst als Mike Collins für den ERCI zum 4:1 traf, gaben sich die Panther aber nicht geschlagen. „Die Jungs haben nicht aufgegeben und hatten noch einige Superchanc­en. Pielmeier war aber zur Stelle“, sagte Stewart. Zu mehr als Gabe Guentzels 2:4 (55./Überzahl) reichte es trotz drückender Überlegenh­eit in der Schlusspha­se nicht mehr. Ingolstadt Pielmeier – Sullivan, Pelech; Wagner, Friesen; McNeill, Kohl; Schopper – Berglund, Olver, Mouilliera­t; Collins, Olson, Braun; Greilinger, Taticek, Elsner; Laliberte, Buck, Mauldin

Augsburg Meisner – Tölzer, Lamb; Cun dari, Valentine; Guentzel, Rekis; Sezemsky – Thiel, Kretschman­n, Polaczek; White, Trupp, Davies; Parkes, LeBlanc, Trevelyan; Schmölz, Stieler, Holzmann BAYERNLIGA, MÄNNER BAYERNLIGA, FRAUEN

 ?? Foto: Xaver Habermeier ?? Während die Ingolstädt­er jubeln, lassen die beiden Augsburger Verteidige­r Brady Lamb (rechts) und Scott Valentine die Köpfe hängen. Für sie setzte es gestern Abend nach drei Siegen die erste Niederlage der Saison.
Foto: Xaver Habermeier Während die Ingolstädt­er jubeln, lassen die beiden Augsburger Verteidige­r Brady Lamb (rechts) und Scott Valentine die Köpfe hängen. Für sie setzte es gestern Abend nach drei Siegen die erste Niederlage der Saison.

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