Claudia Roth zu Besuch in Merching
Bundestagsvizepräsidentin trägt sich ins Goldene Buch der Gemeinde ein
Merching Das Goldene Buch der Gemeinde Merching ist um einen Eintrag reicher. Claudia Roth, Bundestagsvizepräsidentin der Grünen, freute sich über die Einladung: „Es ist eine besondere Ehre – denn damit kommt man als Teil in der Geschichte einer Gemeinde vor.“Kreistagsvorsitzende der Grünen, Christina Haubrich, die den Besuch organisierte, hatte Claudia Roth vorab eingeladen, die Merchinger Lechauen und das Gebiet um den Mandichosee zu besichtigen.
Anschließend empfingen die Bürgermeister Martin Walch und Eugen Seibert mit den Räten und Mitarbeitern den Gast aus Berlin im Rathaus. Walch zeigte sich überrascht, dass der kleine Ort Merching „mitten im Endspurt des Bundestagswahlkampfs“einen Besuch aus der „Großen Politik“bekam und nutzte die Gelegenheit, in einer lockeren halben Stunde ganz entspannt über die Gemeinde Merching zu sprechen.
Claudia Roth stellte heraus, dass es ihr auch wichtig sei, über Problemstellungen zu sprechen, die nicht die
Partei, sondern Menschen betreffen: „Die Kommune ist die Keimzelle der Demokratie.“Insbesondere der Flächenverbrauch in der Gemeinde Merching interessierte sie sehr, denn sie ist der Ansicht, dass in Zukunft eher eine „Stadtflucht“von Menschen, die wieder verstärkt aufs Land ziehen wollen, stattfinden werde. Das umfasste die Bauplatzvergabe, die bisher in Merching nach dem Einheimischenmodell geregelt ist, ganz besonders aber die drohende Gefahr der Osttangente auf Merchinger Flur.
Martin Walch erörterte, dass man gegen den IV. Bauabschnitt, der Merching beträfe, nichts unternehmen könne, „denn der existiert nicht“. Auch Claudia Roth sieht die Gefahr, dass mit den anderen Bauabschnitten und dem damit folgenden vermehrten Verkehrsaufkommen „vorprogrammiert sei“, dass ein verkehrstechnischer Flaschenhals entstünde. Sie verurteilte die Pläne als Sinnbild einer „völlig anderen, falsch definierten, veralteten Mobilität“– mehr Straßen seien nicht die Lösung, sondern dagegen ein Umdenken in der Verkehrspolitik.