Spannende Stücke, große Stars, faszinierende Ensembles
Theatersaison 2017/18: Die Abos der Stadthalle Neusäß
Die Theatersaison 2016/17 lief blendend, Michaela May war ausverkauft, Max Volkert Martens begeisterte mit der „Deutschstunde“und eröffnet nun die Saison 2017/18 mit dem packenden Stück „Ohne Gesicht“von Ibsens Enkelin. Er verkörpert mit Diana Körner ein Paar, das am Geburtstag nach dunklen Stellen forscht. Es entsteht ein raffinierter Identitätskrimi um das uralte Motiv des Rollentausches von Zwillingen.
In „Bella Figura“serviert Erfolgsautorin Yasmina Reza ein hochkarätiges Beziehungsgemetzel. Der gewiefte Ehebrecher – Heio von Stetten – prallt mit Geliebter im Restaurant auf die Freundin seiner Frau. Der Versuch, die Form zu wahren, scheitert. Das Abo E endet mit Außergewöhnlichem. Anja Klawun, die als „Päpstin“faszinierte, gibt die Visionärin Hildegard von Bingen. In eingeschworener Männerdomäne erkämpfte sie den Ruf einer der größten geistlichen Autoritäten des Mittelalters, der bis heute ungebrochen ist. Drei unterhaltende Stücke ergänzen das Abo E zum Großen Abo: Marion Kracht verleiht dem High-Energy-Boulevard „Hundewetter“Glanz. Da es schüttet, flüchtet ein bunt gemischtes Frauentrio in ein Café, redet, trinkt, destruiert mit rasantem Sprachwitz, nie verletzend Schwächen und Illusionen, um Platz für Neues zu schaffen.
In einer mit Saskia Vester illustrer besetzten MidlifeCrisis-Komödie entschwindet nach 30 Ehejahren der Chirurg mit einer Blutjungen, ohne anzuecken. Die Ex aber eckt gewaltig an, als sie nachzieht. Erfrischend offen, nie verbittert werden wilde Doppelmoral und verlogenes Vorzeigeglück entlarvt.
Das Abo endet mit einem Kinohit. Das quirlige Multikultistück „Monsieur Claude“liefert in xenophoben Zeiten humorvolle Denkanstöße für Toleranz und friedliche Koexistenz. Der reaktionäre Patriarch will zum Juden, Muslim und Chinesen wenigstens für die vierte Tochter einen Katholiken. Dessen Hautfarbe schockt ihn jedoch gewaltig. Trotz des ernsten Themas umschifft das Stück platte Ressentiments mit Einfallsreichtum und brillantem Witz, über den man lauthals guten Gewissens lachen darf, wie auch über pfiffige Einfälle des 13-köpfigen Spitzenensembles.
Das Musikabo startet mit der grandiosen Monika Drasch. Die Wegbereiterin der neuen Volksmusik, mit grüner Geige und roten Haaren, trat mit Hubert von Goisern auf, begeisterte mit Hansi Well in Neusäß. Ihr Programm löste „wahre Begeisterungsstürme“aus, traditionelle Volksmusik mit R&B, Groove und ihrem betörenden Gesang. Christian Auer rollt mit internationaler Band die Geschichte des Rock’n’Roll auf in einer rasanten Show mit Welthits von „Stand by me“bis zu „Blueberry Hill“. Christoph Well liest Mozarts deftige Bäsle Briefe, seine Flötenquartette serviert das hochkarätige Münchner Bäsle Quartett.
IWeitere Infos im Internet www.stadthalle neusaess.de