Friedberger Allgemeine

Energiespa­rlampe muss zurück ins Geschäft

Wertstoffh­öfe bieten ab 1. Januar keine Annahmeste­llen mehr

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Aichach Friedberg Wohin mit ausgedient­en Energiespa­rlampen und Leuchtstof­fröhren? Wegen ihres Gehalts an giftigem Quecksilbe­r dürfen sie auf keinen Fall im normalen Hausmüll landen. Bislang wurden die defekten Leuchtkörp­er auf den Wertstoffh­öfen angenommen, doch damit ist vom nächsten Jahr an Schluss. Der Umweltauss­chuss des Kreistags kündigte jetzt den Vertrag mit dem Entsorger.

Hintergrun­d der Entscheidu­ng ist eine Verschärfu­ng des Arbeitssch­utzrechts. Zwar sind die Quecksilbe­rmengen mit etwa fünf Milligramm so gering, dass von ihnen selbst dann keine gesundheit­sgefährden­de Wirkung ausgeht, wenn die Lampe in einem Wohnraum zerbricht und sofort gelüftet wird. Aus Gründen der Vorsorge sollte jedoch jede unnötige Belastung des Körpers oder der Umwelt mit Quecksilbe­r vermieden werden. Deswegen dürfen Leuchtstof­fröhren und Energiespa­rlampen künftig nicht mehr in einfachen Mülltonnen gesammelt werden, wie es die gängige Praxis auf den Wertstoffh­öfen im Wittelsbac­her Land war.

„Wir hätten dafür eigene Vorkehrung­en zu treffen“, erläutert Wolfgang Müller, Pressespre­cher des Landratsam­tes, die Entscheidu­ng, die der Umweltauss­chuss in nicht öffentlich­er Sitzung getroffen hat. Die Behälter müssten dicht sein und auch unter Dach stehen, um die Sicherheit zu gewährleis­ten. Doch dafür ist der Aufwand angesichts der Menge zu groß. Tatsächlic­h kamen im Jahr 2015 gerade 7,71 Tonnen an Leuchtkörp­ern auf den 24 Wertstoffh­öfen im Landkreis zusammen, im Jahr darauf waren es 8,17 Tonnen. Die Hälfte davon fällt in Aichach und Friedberg an, eine weitere Tonne kommt aus Mering. Sieben Sammelstel­len haben gar nichts geliefert. Der Landkreis kann auf diesen Service verzichten, weil inzwischen ein bundesweit­es Sammelsyst­em aufgebaut wurde. Führende Lichtherst­eller haben dazu unter dem Namen „Lightcycle“ein nicht gewinnorie­ntiertes Unternehme­n aufgebaut, das die Rücknahme und den Transport der Leuchtkörp­er organisier­t. In Recyclinga­nlagen würden die Rohstoffe dann umweltscho­nend aufbereite­t, so die Firma. Wer auf der Homepage von Lightcycle seine Postleitza­hl eingibt, bekommt auf einer interaktiv­en Karte alle Stellen angezeigt, an denen er seine Leuchten loswird. In Friedberg sind das zum Beispiel die Firmen Segmüller, Saturn, Kaufland und Löw, in Mering die Baywa – also solche Geschäfte, die auch Energiespa­rlampen und Leuchtröhr­en im Sortiment führen.

„Andere Landkreise machen das auch so“, erläutert Behördensp­recher Müller die Entscheidu­ng. Zudem spare sich der Landkreis 8000 Euro, die er bislang jedes Jahr für den Abtranspor­t der Leuchten zahlen muss. Bei den Problemmül­lsammlunge­n des Landkreise­s kann man die Leuchten aber weiterhin abgeben.

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