Brennende Probleme anpacken
Wenn man an Probleme von Feuerwehren denkt, kommt als erstes der Nachwuchsmangel in den Sinn. So sank in fünf Jahren die Zahl der ehrenamtlichen Feuerwehrleute in Bayern um 8200. 75 Feuerwehren gaben auf. Zum Glück ist das in Friedberg und Umgebung weitgehend anders – noch. Doch völlig problemlos läuft es hier trotzdem nicht. Zwei Themen treiben die Ehrenamtlichen um: die Einsatzfähigkeit an Werktagen und die sinkende Wertschätzung.
Wie hoch der Stellenwert der Feuerwehr im Landkreis ist, zeigen Zahlen: 103 Wehren gibt es, davon allein 13 im Stadtgebiet von Friedberg. In manchen Dörfern ist jeder Vierte aktiv bei der Feuerwehr. Trotzdem reicht das nicht mehr, um tagsüber auszurücken. Zu viele Männer und Frauen arbeiten auswärts. Das ist ein Problem, das Kommunen und Wehren nur in enger Abstimmung lösen können. Der Feuerwehrbedarfsplan, den die Stadt Friedberg erstellen ließ, ist ein Beispiel für den Weg dorthin. Sie bezog die Wehren in das Gutachten ein, und es kamen kreative Ansätze heraus.
Einfach wird es nicht, wenn Wehren fusionieren sollen. Und teuer wird es, wenn, wie in Günzburg, mehrere hauptamtliche Gerätewarte angestellt werden, die bei Einsätzen mit ausrücken. Trotzdem wird man solche Themen weiterverfolgen müssen. Auch die Frage, ob mehr Unternehmen Mitarbeiter für Löscheinsätze freistellen können, stellt sich.
Im Gegensatz dazu dürfte Punkt zwei leicht hinzukriegen sein: Wie andere Rettungskräfte sind Feuerwehrleute mit zunehmender Respektlosigkeit konfrontiert. Das ist erschreckend. Doch dagegen kann jeder Einzelne mit seinem Verhalten etwas tun.