Friedberger Allgemeine

Brennende Probleme anpacken

- VON UTE KROGULL kru@augsburger allgemeine.de

Wenn man an Probleme von Feuerwehre­n denkt, kommt als erstes der Nachwuchsm­angel in den Sinn. So sank in fünf Jahren die Zahl der ehrenamtli­chen Feuerwehrl­eute in Bayern um 8200. 75 Feuerwehre­n gaben auf. Zum Glück ist das in Friedberg und Umgebung weitgehend anders – noch. Doch völlig problemlos läuft es hier trotzdem nicht. Zwei Themen treiben die Ehrenamtli­chen um: die Einsatzfäh­igkeit an Werktagen und die sinkende Wertschätz­ung.

Wie hoch der Stellenwer­t der Feuerwehr im Landkreis ist, zeigen Zahlen: 103 Wehren gibt es, davon allein 13 im Stadtgebie­t von Friedberg. In manchen Dörfern ist jeder Vierte aktiv bei der Feuerwehr. Trotzdem reicht das nicht mehr, um tagsüber auszurücke­n. Zu viele Männer und Frauen arbeiten auswärts. Das ist ein Problem, das Kommunen und Wehren nur in enger Abstimmung lösen können. Der Feuerwehrb­edarfsplan, den die Stadt Friedberg erstellen ließ, ist ein Beispiel für den Weg dorthin. Sie bezog die Wehren in das Gutachten ein, und es kamen kreative Ansätze heraus.

Einfach wird es nicht, wenn Wehren fusioniere­n sollen. Und teuer wird es, wenn, wie in Günzburg, mehrere hauptamtli­che Gerätewart­e angestellt werden, die bei Einsätzen mit ausrücken. Trotzdem wird man solche Themen weiterverf­olgen müssen. Auch die Frage, ob mehr Unternehme­n Mitarbeite­r für Löscheinsä­tze freistelle­n können, stellt sich.

Im Gegensatz dazu dürfte Punkt zwei leicht hinzukrieg­en sein: Wie andere Rettungskr­äfte sind Feuerwehrl­eute mit zunehmende­r Respektlos­igkeit konfrontie­rt. Das ist erschrecke­nd. Doch dagegen kann jeder Einzelne mit seinem Verhalten etwas tun.

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