Wir haben die Wahl
Am Sonntag wird ein neuer Bundestag gewählt. Viele Kandidatinnen und Kandidaten werben um meine Stimme. Doch was beeinflusst meine Wahlentscheidung? Wo mache ich mein Kreuzchen?
Die Aussagen der Parteien sind vielfältig: Die Zukunft soll gelingen, Kinder und Enkelkinder gute Lebensmöglichkeiten haben. Gerechter Lohn für gute Arbeit. Integration für Menschen mit Migrationshintergrund. Auch im Ruhestand muss der Alltag finanzierbar bleiben. Das Gesundheitssystem soll allen Bürgern zugutekommen und das Miteinander in der Gesellschaft stärken. Fortschritt für Digitalisierung und Wirtschaft. Diese Aufzählung könnte ich noch weiter fortführen.
Mir fällt da ein Gleichnis aus der Bibel ein, das Jesu erzählt.
Zwei Leute gehen an einem schwer verletzten Menschen achtlos vorbei. Ein Dritter bleibt stehen und hilft. Erst setzt er einen Notverband, dann bringt er den Menschen in ein Hospital. Dort kümmert er sich weiter um ihn. Er stellt sogar noch Geld für die Pflege zur Verfügung. Der barmherzige Samariter. So kennen wir ihn. Diese Geschichte hat unsere Kultur geprägt. Freilich gibt es weiterhin Gewalt und Gleichgültigkeit. Was kümmert mich der andere, sagen Einige. Manche Umfrage beschreibt sogar eine Zunahme von Lebensfeindlichkeit in unserer Gesellschaft. Doch das Gleichnis beschreibt einen, der sich anrühren lässt. Einen, der sich einsetzt für andere, so wie es tausende Ehrenamtliche und Hauptamtliche in unserem Land jeden Tag tun. Der Samariter, der in den Augen seiner Zeitgenossen damals nicht viel galt, der tut im entscheidenden Augenblick das Richtige. Er tut, was zu tun ist. Er hat ein Herz für andere. Er lebt die Nächstenliebe. Gibt es unter unseren Kandidatinnen und Kandidaten auch diese Samariter-Typen? Sie wären so wichtig für die Zukunft unserer Gesellschaft.