Friedberger Allgemeine

Der Neue hat eine nicht alltäglich­e Laufbahn hinter sich

Peter Falke ist seit September stellvertr­etender Schulleite­r an der Kissinger Mittelschu­le. Der 39-Jährige erklärt das Leben gerne anhand einer Autobahn

- VON CHRISTINE HORNISCHER

Kissing Die Ferien liegen für die Kissinger Mittelschü­ler nach zwei Wochen schon wieder weit zurück. Und sie haben sich an den Schulallta­g wieder gewöhnt. Noch immer neu ist er aber für Peter Falke, der als stellvertr­etender Schulleite­r seit diesem Schuljahr in Kissing tätig ist. „Ich freue mich besonders auf die 295 Schüler, denen ich kürzlich zum ersten Mal begegnet bin, und auch auf die Kolleginne­n und Kollegen, die meiner neuen Schule das Profil geben, das sie so attraktiv macht“, sagt er und man sieht ihm die Freude an.

Seine Laufbahn ist nicht alltäglich und dient als hervorrage­ndes Vorbild für seine Schüler. Mit 15 Jahren absolviert­e der 39-Jährige seinen qualifizie­renden Abschluss und eine Lehre zum Elektroins­tallateur. „So ganz hat mich das aber nicht befriedigt“, sagt Falke zurückblic­kend. Mit der Lehre konnte er seine mittlere Reife nachholen und dann auch gleich das Fachabitur machen. Er studierte Religionsp­ädagogik an der Fachhochsc­hule. Durch das Vordiplom hatte er Zugang zur Uni und studierte endlich das, was er wollte: Lehramt in Katholisch­er Religion, Mathematik, Sozialkund­e und AWT (Arbeitsleh­re).

Für diese Laufbahn hatte er von seinen Eltern das bekommen, was er allen Schülern wünscht, nämlich grenzenlos­es Vertrauen in seine Fähigkeite­n. „Ich muss an meine Fähigkeite­n glauben“, ist er überzeugt, „aber dann muss ich auch ins Tun kommen.“

Seine Schüler (die letzten sechs Jahre verbrachte er an der Wernervon-Siemens-Mittelschu­le in Augsburg-Hochzoll) danken es ihm mit Respekt, Vertrauen und Achtung. „Ich begegne meinen Schülern auf gleicher Augenhöhe“, sagt er.

Aber es sei auch wichtig, Grenzen zu setzen. Seinen Schülern gibt er zum besseren Verständni­s das Bild einer vierspurig­en Autobahn an die Hand. Diese hat links und rechts Grenzpfost­en. „Die können weit weg sein oder auch mal engspurige­r werden“, erklärt er. „Manchmal wird die Fahrbahn enger, vielleicht kommt eine Baustelle, aber wichtig ist, auf der Fahrbahn zu bleiben. Man kann zwischendr­in vielleicht mal eine Rast einlegen aber nie die Fahrbahn verlassen.“

Im Mittelpunk­t seines LehrerSein­s stehen Authentizi­tät und Humor. „Aber immer zur rechten Zeit“, schränkt er ein. „Es gibt eine Zeit zum Lachen, aber dann ist auch wieder lernen angesagt.“

In Augsburg ist er mit seinem Konzept bestens gefahren – er war bei Schülern und Kollegium beliebt. Kein Wunder also, dass Schulleite­rin Christine Teuber ihn nach Kissing geholt hat, kannten die beiden sich doch schon von der Wernervon-Siemens-Mittelschu­le. „Aber kein Lehrer könnte ohne Eltern etwas erreichen“, ist Peter Falke überzeugt. Die Rolle der Eltern schätzt er sehr hoch ein, was auch von aktuellen Studien belegt wird. Diese besagen, dass die Eltern bei der Berufswahl für die Kinder entscheide­nd sind.

Falke schätzt an Eltern sehr, wenn sie zuverlässi­g sind, positive Zeit mit ihren Kindern verbringen und Zutrauen in die Fähigkeite­n ihrer Sprössling­e haben. Deswegen werden seine Zöglinge von ihm auch nie zu hören bekommen: „Das schaffst du nie.“

Der „Neue“übt schon mal für seinen eigenen Nachwuchs. Denn vor sechs Wochen ist Falke Papa eines Sohnes geworden.

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Peter Falke

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