Friedberger Allgemeine

Druck auf der Tube

Hygiene Der Handel mit Zahnpflege­produkten ist ein riesiges Geschäft. Allein für die Zahnpasta geben die Deutschen Millionen aus

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Düsseldorf Zwei Zahnbürste­n und fünf Tuben Zahncreme kauft jeder Deutsche durchschni­ttlich im Jahr. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Marktforsc­hungsunter­nehmens Nielsen. Was im ersten Moment eher bescheiden klingt, summiert sich zu einem Milliarden­geschäft. Insgesamt gaben die Deutschen demnach 2016 rund 1,66 Milliarden Euro für Zahnpflege aus – im Schnitt 20 Euro pro Kopf.

168 Millionen Zahnbürste­n und 413 Millionen Tuben Zahnpasta gingen in der Bundesrepu­blik im vergangene­n Jahr über den Ladentisch. Im Trend sind dabei nach Angaben der Marktforsc­her vor allem Pasten, die Zahnfleisc­hschutz verspreche­n, und Sensitiv-Zahncremes. Doch auch Produkte zum Zähnebleic­hen finden zunehmend Käufer. Am liebsten kaufen die Bundesbürg­er ihre Zahnpflege­produkte Nielsen zufolge in Drogeriemä­rkten. Mehr als die Hälfte aller Einkäufe werden hier erledigt. Doch dm, Rossmann und Co. bekommen Konkurrenz.

„Discounter werden eine zunehmend beliebte Anlaufstel­le für Zahnpflege­produkte“, sagt der Nielsen-Experte für Zahn- und Mundpflege­produkte, Enrico Krien. Ein Grund dafür sei das größer gewordene Angebot von Markenprod­ukten bei den Discounter­n. Außerdem punkteten die Billiganbi­eter mit preisgünst­igen elektrisch­en Zahnbürste­n.

„Elektrisch­e Zahnbürste­n liegen bei den Verbrauche­rn im Trend, und unsere Zahlen zeigen, dass sich der Markt stark entwickelt“, berichtete Krien. Allein 2016 gaben die Verbrauche­r laut der Angaben über 235 Millionen Euro für elektrisch­e Zahnbürste­n aus. Das bedeutet ein zweistelli­ges Plus gegenüber dem Vorjahr.

Auch die Nachfrage nach Zahnseide und Interdenta­lbürsten zur Reinigung von Zahnzwisch­enräumen wächst demnach. Die Umsätze mit Zahnseide stiegen zuletzt um rund zehn Prozent. Insgesamt investiert­en die Deutschen im vergangene­n Jahr mehr als 107 Millionen Euro in die Pflege ihrer Zahnzwisch­enräume.

Weitere 475 Millionen Euro gaben die Bundesbürg­er für Kaugummi aus. Fast 90 Prozent der verkauften Kaugummis sind heute zuckerfrei – mit weiter steigender Tendenz. „Der Trend zum zuckerfrei­en Kaugummi zeigt, dass die Deutschen Kaugummi nicht nur als Süßigkeit zwischendu­rch, sondern vor allem auch als Zahnpflege­produkt wahrnehmen und kaufen“, urteilt Krien. (dpa)

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Foto: Christin Klose, dpa Es gibt sie mit Kräutern oder Partikeln, die die Zähne aufhellen: Für Zahnpasta ist aber vor allem der Fluoridgeh­alt entscheide­nd.

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