Friedberger Allgemeine

Ballsport auf einem Besen

Fans von Harry Potter ist dieses Spiel bekannt. Alle anderen wundern sich über eine verrückte Sportart. Hier erfährst du, was das mit Magie zu tun hat

- VON PHILIPP BRANDSTÄDT­ER

Auf dem Feld spielt sich eine wilde Jagd ab. Zwei Teams flitzen über den Rasen. Mehrere Bälle fliegen durch die Luft. Ein kleiner, roter Ball trifft einen Spieler. Ein größerer Ball saust durch einen Ring. Mehrere Mädchen und Jungs jubeln. Beim Rennen sitzen sie alle auf einer Art Besenstiel. Was für eine verrückte Sportart ist das denn? Fans von Harry Potter wissen sofort Bescheid. In den Büchern und Filmen messen sich die Zauberlehr­linge in einem Spiel. Es heißt Quidditch. Dabei fliegen die Schüler auf ihren Besen durch die Luft. Sie schlagen magische Bälle, sammeln Punkte – und fegen ihre Gegner vom Besen.

Bei uns spielen mittlerwei­le sogar Erwachsene Quidditch – es gibt sogar Weltmeiste­rschaften. Bei Kindern heißt der Sport Kidditch. Nur: Die Sache mit den fliegenden Besen und den magischen Bällen ist im echten Leben schwierig. Also haben sich die Fans überlegt, wie man Quidditch ganz ohne Zauberei spielen kann. Und haben sich viele Regeln ausgedacht.

„Statt auf fliegenden Besen sitzen wir auf Gymnastiks­täben. Das macht es viel schwerer, sich zu bewegen und Bälle zu werfen“, erklärt Paula. Die 14-Jährige spielt mit ihrem Verein in der Nähe der Stadt Berlin Kidditch. „Der kleine Ball mit dem eigenen Willen ist bei uns eine Person, die man fangen muss“, sagt sie. Die Spieler werfen Bälle auf Tore und auf Gegenspiel­er, um sie kurzzeitig aus dem Spiel zu nehmen. „So entsteht eine Mischung aus Völkerball, Handball und ein bisschen Rugby“, sagt Paula.

Durch die Regeln ist ein Spiel entstanden, das viel Spaß bringt – und echt anstrengen­d ist. Paula ist Hüterin. Sie muss unter anderem drei Ringe verteidige­n. Das sind die Tore beim Quidditch. Fliegt ein Spielball durch einen ihrer Ringe, gibt es Punkte für das gegnerisch­e Team. Außerdem gehören Treiber, Jäger und Sucher zu einer Mannschaft. Die einen werfen Gegner ab wie beim Völkerball. Die anderen versuchen, Punkte zu machen.

„Beim Quidditch sind Taktik und Treffsiche­rheit gefragt“, sagt Paula. Toll ist für sie auch, dass Mädchen und Jungen gemeinsam in einer Mannschaft spielen. Wer Quidditch selbst ausprobier­en will, muss kein Fan von Harry Potter sein. „Ich kenne die Bücher gar nicht“, sagt Giovanni. „Ich habe früher Handball gespielt. Aber Quidditch ist lustiger, vielseitig­er.“Noch spannender fände er, „wenn wir dabei auf echten fliegenden Besen unterwegs wären“. (dpa) ne. Das macht es schwerer zu lau fen und Bälle zu spielen.

● Jedes Team versucht, einen Volleyball durch drei unter schiedlich hoch aufgestell­te Ringe zu werfen. Der Ball heißt Quaf fel und bringt zehn Punkte, wenn er durch einen Ring fliegt.

● Drei Jäger pro Team werfen auf die Ringe. Ein Hüter verteidigt diese. Auch er darf auf der gegen überliegen­den Seite des Spiel felds auf die gegnerisch­en Ringe werfen.

● Zwei Treiber pro Team haben eine andere Aufgabe. Sie spie len mit drei kleineren Bällen. Die se heißen Klatscher. Damit können sie gegnerisch­e Jäger und Treiber abwerfen. Ist ein Spieler abgeworfen, muss er zurück zu seinen Ringen. Dort kann er wieder auf den Besen steigen und weiterspie­len. (dpa)

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Hier ist ganz viel Platz, damit du etwas zu dem Gedicht malen kannst.
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Foto: dpa Es gibt sogar Quidditch Weltmeiste­r schaften. Dort ist auch dieses Bild ent standen.

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