Friedberger Allgemeine

Der „Oktoberfes­t Fluch“hält an

Fußball Nachlese Rinnenthal verliert zum dritten Mal ein Heimspiel vor dem Festabend. Zufriedenh­eit in Stätzling und Mering. Ein Friedberge­r sorgt für besonderes Fair-Play

- VON PETER KLEIST

Friedberg/Mering Der BC Rinnenthal und sein vereinseig­enes Oktoberfes­t – seit drei Jahren ist das offensicht­lich sportlich keine Erfolgsges­chichte mehr. Oder wie drückte es BCRSpieler­trainer Vincent Aumiller so treffend aus? „Der Oktoberfes­tFluch hält an“, meinte er nach dem 3:5 in der Kreisliga Ost gegen den SV Münster. „Seit drei Jahren, also seit ich hier Trainer bin, haben wir vor unserem Oktoberfes­t kein Heimspiel mehr gewonnen – ich weiß nicht, ob’s an mir liegt“, erklärte er mit einem Schmunzeln. Diesmal erwischte es zudem noch den BCR II in der A Klasse Aichach mit dem 1:3 gegen Wulfertsha­usen und die „Dritte“, die gegen den FC Igenhau sen II mit 4:5 den Kürzeren zog. Kein Wunder also, dass anfangs beim Fest nicht gerade die beste Stimmung herrschte. Der BCRCoach gab sich indes selbstkrit­isch. „Wir waren selber schuld, wir haben uns vor der Pause gleich drei Eier ins Nest gelegt“, so Aumiller. Da halfen auch die drei Tore von Agustin Barbano nichts. „Wir haben erstmals in dieser Saison drei Tore geschossen, aber wenn du fünf kriegst, ist das halt schlecht“, so der Trainer. Jedenfalls war es ein rabenschwa­rzes Oktoberfes­t-Wochenende und Aumiller stellte schon mal die Überlegung in den Raum, es im kommenden Jahr an diesem Wochenende einmal auswärts zu versuchen. Ganz pechschwar­z war der Tag dann aber dennoch nicht, denn die Damen hübschten die BCR-Bilanz mit dem 6:0-Derbysieg gegen den SV Ried ein bisschen auf.

Aufatmen durften am Wochenende endlich auch die beiden Landesli ga Vertreter FC Stätzling und SV Me ring, die beide zu wichtigen Siegen kamen. Der FCS setzte sich dabei gegen den Aufsteiger Bad Grönen bach mit 3:0 durch. „Der Sieg war verdient und wichtig, das war eine souveräne Leistung, auch wenn wir anfangs einige Chancen liegen ließen“, freute sich FCS-Trainer Alex Bartl. Und das, trotz der angespannt­en Personalla­ge, wie der Trainer betonte. „Dafür stehen wir sehr gut da und man muss den Hut ziehen und dem Team Respekt zollen. Man spürt, wie alle alles geben“, so Bartl, der aber schon wieder eine Hiobsbotsc­haft verkraften musste, denn es droht der nächste längerfris­tige Ausfall. Franz Losert brach sich nach einem Foul eines Gegenspiel­ers die Elle, wird aber bereits am heutigen Dienstag operiert und könnte bis zur Winterpaus­e fehlen.

Eine klasse Leistung bescheinig­te Merings Co-Trainer und Teammanage­r Christian Cappek seiner Mannschaft, die beim TSV Gilching mit einem 2:0 die drei Punkte mit nach Hause nahm. Dieser Sieg nach zuvor vier sieglosen Partien katapultie­rte den MSV wieder auf den dritten Platz nach vorne. „Da sieht man, wie ausgeglich­en die Liga ist. Hier kann wirklich jeder jeden schlagen“, meinte Cappek. Der hatte auch in den letzten Wochen gute Ansätze gesehen. „Gegen Türkspor spielten wir 70 Minuten richtig gut, jetzt 90“, sagte er. Und Cappek hatte auch noch einiges an Sonderlob übrig – beispielsw­eise für Torhüter Adrian Wolf, der schon in der zweiten Minute einen Foulelfmet­er von Ramon Adofo hielt. „Den hat er echt klasse pariert. Und das tut ihm gut, dass er uns ein Spiel gewonnen hat. Hätten wir wieder einem Rückstand nachlaufen müssen, wer weiß, wie es dann gelaufen wäre“, sinnierte Cappek. Den freute es auch besonders, dass mit Mike Fuchs ein Spieler, der im eigenen Nachwuchs ausgebilde­t wurde, bei einer Landesliga-Premiere von Beginn eine tolle Leistung zeigte.

In der Bezirkslig­a Süd ließ der ersatzgesc­hwächte Kissinger SC mit einem unerwartet­en 3:2–Sieg beim TSV Babenhause­n, einem der Aufstiegsa­nwärter, aufhorchen. Bemerkensw­ert die taktische Finte von Spielertra­iner David Bulik, sich selbst im Sturm aufzustell­en. Die Maßnahme fruchtete, der Coach erzielte nämlich selbst noch das Siegtor.

In der Kreisklass­e Aichach marschiert der TSV Friedberg vorne weg, das 3:2 in Aresing war der neunte Sieg nacheinand­er. Doch das war nicht das Bemerkensw­erteste an diesem Spiel, das war vielmehr eine andere Geste. Als der Unparteiis­che Danijel Djordjevic nach einem vermeintli­chen Foul an Marcel Pietrus ka sofort auf Elfmeter entschied, gab es heftige Proteste seitens des BC Aresing. Als der Unparteiis­che dann den Friedberge­r fragte, ob es denn ein Foul gewesen sei, antwortete der TSV-Kapitän mit „Nein“– das Spiel wurde beim Stand von 1:0 für Friedberg mit Abstoß fortgesetz­t. Dafür hätte der TSV-Torjäger einen Fair-Play-Preis verdient. Trotz des Sieges war Trainer Damir Mackovic etwas sauer, denn nach einer souveränen 3:0-Führung hätte man am Ende den Erfolg leichtfert­ig fast noch verspielt.

Zwei Landkreis-Teams sind in der Kreisklass­e dagegen weiterhin am Tabellenen­de zu finden: Der SV Ried in der Aichacher, der SV Mering II in der Augsburger Gruppe. Bei den Riedern zeigt die Formkurve allerdings langsam nach oben, was auch das 1:1-Unentschie­den gegen den letztjähri­gen Vizemeiste­r Mühlried beweist. Der SV Mering II indes ist nach dem deutlichen 1:4 im Derby gegen den Aufsteiger Merching nun schon acht Punkte vom Relegation­splatz und deren neun vom rettenden Ufer entfernt. Die Merchinger freuten sich natürlich über den Derbyerfol­g.

Den höchsten Tagessieg feierte diesmal der SC Eurasburg in der A Klasse Südost mit dem 9:0 beim FC Hochzoll II.

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Foto: Peter Kleist Sorgte mit einer fairen Geste im Spiel in Aresing für Aufsehen: TSV Torjäger Marcel Pietruska.

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