Der „Oktoberfest Fluch“hält an
Fußball Nachlese Rinnenthal verliert zum dritten Mal ein Heimspiel vor dem Festabend. Zufriedenheit in Stätzling und Mering. Ein Friedberger sorgt für besonderes Fair-Play
Friedberg/Mering Der BC Rinnenthal und sein vereinseigenes Oktoberfest – seit drei Jahren ist das offensichtlich sportlich keine Erfolgsgeschichte mehr. Oder wie drückte es BCRSpielertrainer Vincent Aumiller so treffend aus? „Der OktoberfestFluch hält an“, meinte er nach dem 3:5 in der Kreisliga Ost gegen den SV Münster. „Seit drei Jahren, also seit ich hier Trainer bin, haben wir vor unserem Oktoberfest kein Heimspiel mehr gewonnen – ich weiß nicht, ob’s an mir liegt“, erklärte er mit einem Schmunzeln. Diesmal erwischte es zudem noch den BCR II in der A Klasse Aichach mit dem 1:3 gegen Wulfertshausen und die „Dritte“, die gegen den FC Igenhau sen II mit 4:5 den Kürzeren zog. Kein Wunder also, dass anfangs beim Fest nicht gerade die beste Stimmung herrschte. Der BCRCoach gab sich indes selbstkritisch. „Wir waren selber schuld, wir haben uns vor der Pause gleich drei Eier ins Nest gelegt“, so Aumiller. Da halfen auch die drei Tore von Agustin Barbano nichts. „Wir haben erstmals in dieser Saison drei Tore geschossen, aber wenn du fünf kriegst, ist das halt schlecht“, so der Trainer. Jedenfalls war es ein rabenschwarzes Oktoberfest-Wochenende und Aumiller stellte schon mal die Überlegung in den Raum, es im kommenden Jahr an diesem Wochenende einmal auswärts zu versuchen. Ganz pechschwarz war der Tag dann aber dennoch nicht, denn die Damen hübschten die BCR-Bilanz mit dem 6:0-Derbysieg gegen den SV Ried ein bisschen auf.
Aufatmen durften am Wochenende endlich auch die beiden Landesli ga Vertreter FC Stätzling und SV Me ring, die beide zu wichtigen Siegen kamen. Der FCS setzte sich dabei gegen den Aufsteiger Bad Grönen bach mit 3:0 durch. „Der Sieg war verdient und wichtig, das war eine souveräne Leistung, auch wenn wir anfangs einige Chancen liegen ließen“, freute sich FCS-Trainer Alex Bartl. Und das, trotz der angespannten Personallage, wie der Trainer betonte. „Dafür stehen wir sehr gut da und man muss den Hut ziehen und dem Team Respekt zollen. Man spürt, wie alle alles geben“, so Bartl, der aber schon wieder eine Hiobsbotschaft verkraften musste, denn es droht der nächste längerfristige Ausfall. Franz Losert brach sich nach einem Foul eines Gegenspielers die Elle, wird aber bereits am heutigen Dienstag operiert und könnte bis zur Winterpause fehlen.
Eine klasse Leistung bescheinigte Merings Co-Trainer und Teammanager Christian Cappek seiner Mannschaft, die beim TSV Gilching mit einem 2:0 die drei Punkte mit nach Hause nahm. Dieser Sieg nach zuvor vier sieglosen Partien katapultierte den MSV wieder auf den dritten Platz nach vorne. „Da sieht man, wie ausgeglichen die Liga ist. Hier kann wirklich jeder jeden schlagen“, meinte Cappek. Der hatte auch in den letzten Wochen gute Ansätze gesehen. „Gegen Türkspor spielten wir 70 Minuten richtig gut, jetzt 90“, sagte er. Und Cappek hatte auch noch einiges an Sonderlob übrig – beispielsweise für Torhüter Adrian Wolf, der schon in der zweiten Minute einen Foulelfmeter von Ramon Adofo hielt. „Den hat er echt klasse pariert. Und das tut ihm gut, dass er uns ein Spiel gewonnen hat. Hätten wir wieder einem Rückstand nachlaufen müssen, wer weiß, wie es dann gelaufen wäre“, sinnierte Cappek. Den freute es auch besonders, dass mit Mike Fuchs ein Spieler, der im eigenen Nachwuchs ausgebildet wurde, bei einer Landesliga-Premiere von Beginn eine tolle Leistung zeigte.
In der Bezirksliga Süd ließ der ersatzgeschwächte Kissinger SC mit einem unerwarteten 3:2–Sieg beim TSV Babenhausen, einem der Aufstiegsanwärter, aufhorchen. Bemerkenswert die taktische Finte von Spielertrainer David Bulik, sich selbst im Sturm aufzustellen. Die Maßnahme fruchtete, der Coach erzielte nämlich selbst noch das Siegtor.
In der Kreisklasse Aichach marschiert der TSV Friedberg vorne weg, das 3:2 in Aresing war der neunte Sieg nacheinander. Doch das war nicht das Bemerkenswerteste an diesem Spiel, das war vielmehr eine andere Geste. Als der Unparteiische Danijel Djordjevic nach einem vermeintlichen Foul an Marcel Pietrus ka sofort auf Elfmeter entschied, gab es heftige Proteste seitens des BC Aresing. Als der Unparteiische dann den Friedberger fragte, ob es denn ein Foul gewesen sei, antwortete der TSV-Kapitän mit „Nein“– das Spiel wurde beim Stand von 1:0 für Friedberg mit Abstoß fortgesetzt. Dafür hätte der TSV-Torjäger einen Fair-Play-Preis verdient. Trotz des Sieges war Trainer Damir Mackovic etwas sauer, denn nach einer souveränen 3:0-Führung hätte man am Ende den Erfolg leichtfertig fast noch verspielt.
Zwei Landkreis-Teams sind in der Kreisklasse dagegen weiterhin am Tabellenende zu finden: Der SV Ried in der Aichacher, der SV Mering II in der Augsburger Gruppe. Bei den Riedern zeigt die Formkurve allerdings langsam nach oben, was auch das 1:1-Unentschieden gegen den letztjährigen Vizemeister Mühlried beweist. Der SV Mering II indes ist nach dem deutlichen 1:4 im Derby gegen den Aufsteiger Merching nun schon acht Punkte vom Relegationsplatz und deren neun vom rettenden Ufer entfernt. Die Merchinger freuten sich natürlich über den Derbyerfolg.
Den höchsten Tagessieg feierte diesmal der SC Eurasburg in der A Klasse Südost mit dem 9:0 beim FC Hochzoll II.