Die Wahl fällt schwer
Rehm-Kunstauktion bietet über 1650 Stück
Es gehört nicht zusammen, aber es passt gut zueinander: die zwei Dutzend aus einem Nachlass aufgebotenen Taschenuhren und die neubarocke holländische Vitrine, hinter deren Verglasung die Zeitmesser zur Schau gestellt sind. Von ihnen ist ein um 1880/85 entstandenes Glashütte-Produkt mit 50 mm Durchmesser auf 3200 ¤ taxiert, hingegen sich die voluminöse Wohnzimmervitrine mit 450 ¤ begnügen muss.
Die Notwendigkeit, über 1650 Einzelpositionen dieser RehmKunstauktion auszustellen, bedingt besondere Konstellationen. So stehen auf einem Klappsekretär im klassischen Biedermeier (1500 ¤) zwei Bronzen einer freizügigeren Zeit, ein Frauenakt von Albert Holl (1890–1970) und ein junges, nacktes Paar von Reinhold Böltzy (1863 – 1939), beide Skulpturen etwa 40 cm hoch und auf 500 bzw. 350 ¤ geschätzt. Zusammen mit dem dahinter hängenden Gemälde von Martin Wiegand (1867–1966), den Sündenfall mit Adam und Eva darstellend (400 ¤), bilden sie ein kleines Erotikon. Vergebung könnte der Heilige eines (teilweise ergänzten) Lindenholz-Reliefs spenden, das möglicherweise aus einer Filialwerkstatt Tilman Riemenschneiders stammt (2800 ¤), oder auch eine innige Maria mit dem Jesusknaben (Italien, um 1800, 1200 ¤).
Eingangs des Auktionsraumes empfängt den Besucher eine große Majolika-Prunkvase aus Italien (Mitte 19. Jahrhundert, 1100 ¤). Doch das preisliche Spitzenstück steht eher zurückhaltend in einer der Vitrinen: eine Meißener Deckelterrine mit Vergoldung des Augsburger Hausmalers Abraham Seutter (um 1740). Sie wird mit 13 000 ¤ aufgerufen. Rehm Kunstauktion in der Provino straße 50 1/2 am Donnerstag ab
16 Uhr und am Freitag ab 14.30 Uhr. Möglichkeit zur Besichtigung noch am heutigen Mittwoch von 10 bis 18 Uhr.