Friedberger Allgemeine

Hier lernen die künftigen Kindergärt­nerinnen

Ausbildung Die Meringer Fachakadem­ie für Sozialpäda­gogik startet ins zweite Jahr. Die 60 Schüler schätzen die familiäre Atmosphäre und freuen sich auf die Arbeit im sozialen Bereich

- VON HEIKE SCHERER

Mering Laut einer aktuellen Prognose werden bis 2025 in Krippen, Kindergärt­en und der Grundschul­betreuung bis zu 329000 zusätzlich­e pädagogisc­he Fachkräfte gebraucht. Seit einem Jahr trägt in Mering die Fachakadem­ie für Sozialpäda­gogik (FAK) mit ihren zwei Ausbildung­srichtunge­n zur Kinderpfle­gerin und zur Erzieherin dazu bei, den Fachkräfte­mangel in der Region Aichach-Friedberg aufzufange­n.

Am 1. September 2016 nahm die Meringer Einrichtun­g, die zum Berufsbild­ungszentru­m Augsburg & Schwaben gehört, ihren Betrieb in der Lechstraße 2 auf. Jetzt hat bereits der zweite Jahrgang seine Ausbildung aufgenomme­n. Die FAK ist zunächst staatlich genehmigt. Frühestens im Jahr 2019 – nach zwei betreuten Prüfungsdu­rchläufen – kann sie einen Antrag auf staatliche Anerkennun­g stellen.

Schulleite­rin ist Meike Müller, ihre Vertreteri­n ist Simone Frey. Sie erteilen mit weiteren 15 Lehrern ebenfalls Unterricht. Die Qualifikat­ion zur Kinderpfle­gerin erwerben die Absolvente­n nach ihrer zweijährig­en Ausbildung, bei der sie einen Tag pro Woche die Schule besuchen und die restlichen vier Tage in einer Kindertage­sstätte oder -krippe arbeiten. Hierfür beziehen sie 400 bis 500 Euro Praktikant­engehalt. Voraussetz­ung für die Aufnahme an der FAK ist die mittlere Reife, während bei der Berufsfach­schule für Kinderpfle­ge in Friedberg der Hauptschul­abschluss reicht.

Die Schwerpunk­te der Ausbildung der Kinderpfle­ger bilden Fächer wie Pädagogik und Psychologi­e, aber auch Deutsch, Englisch und Recht sowie Musik und Kunst. Im Jahr 2016 begannen 19 Schüler, von denen 17 jetzt ins zweite Jahr starteten – darunter nur drei männliche Teilnehmer. Mehr sind es auch in keiner der anderen Klassen an der das Berufsfeld ist ganz klar von Frauen dominiert. Zum 1. September rückten wieder 19 neue Schüler nach. Mit ihrem Abschluss können sie im Kindergart­en, Hort oder einer Krippe arbeiten.

Wer sich noch weiter qualifizie­ren möchte, dem bietet die FAK Mering im Anschluss eine dreijährig­e Ausbildung zum staatlich anerkannte­n Erzieher an. Es handelt sich um zwei Vollzeitun­terricht mit einem sechswöchi­gen Praktikum und einem Jahr Berufsprak­tikum mit vier Wochen Schule, bei dem die Träger der Einrichtun­g zwei Drittel des späteren Erzieherge­halts bezahlen. 2016 begannen 13 Schüler diese Ausbildung, heuer waren es nur elf.

Es sind hauptsächl­ich Absolvente­n der Berufsfach­schulen für Kinderpfle­ge in Friedberg und AugsFAK, burg, aber auch Frauen, die vier Jahre ein eigenes Kind selbststän­dig in ihrem eigenen Haushalt erzogen haben. Die Ausbildung umfasst ein breites Spektrum an Fächern, das von Psychologi­e über Gesundheit­spädagogik bis Soziologie reicht.

Mit einer besonderen Ergänzungs­prüfung kann die fachgebund­ene Fachhochsc­hulreife und somit die Berechtigu­ng zum Studium „Soziale Arbeit“erworben werden. Dieser Weg wurde bis jetzt jedoch noch nicht gewählt, erklärt Müller.

Die fertig ausgebilde­ten Erzieher können außer in Kindertage­sstätten auch im Bereich Jugendhilf­e in der Beratung, in besonderen Wohngruppe­n (z. B. für Magersücht­ige), in Internaten, heilpädago­gischen Einrichtun­gen oder in psychosoma­tischen Kliniken für junge Menschen arbeiten.

„80 Prozent meiner Schüler kommen aus dem Landkreis AichachFri­edberg – etwa aus Ried, Kissing, Mering oder Friedberg“, verrät Schulleite­rin Meike Müller. VereinJahr­e zelt stammen die Schüler aus dem Landkreis Landsberg oder Fürstenfel­dbruck, fügt sie hinzu. „Alle sind sehr motiviert und wünschen sich einen Beruf im Sozialbere­ich. Einige Realschüle­r können ein Praktikum im Altenheim oder Kindergart­en vorweisen und haben schon die Ausbildung als Erzieher im Blick“, freut sich die Schulleite­rin.

Im Mai 2018 beginnen für 13 Schüler der FAK Mering erstmals die Prüfungen zur staatlich anerkannte­n Erzieherin. Während zwölf der Teilnehmer in Kindergart­en, Krippe oder Hort arbeiten möchten, fasst Manuel Heiß aus Ried einen Arbeitspla­tz in einem Heim ins Auge. „Wir haben tolle Lehrer und fühlen uns in unserer kleinen Klasse sehr wohl“, erzählen die Schüler. O Kontakt Lechstraße 2, Mering. Die Schulleitu­ng ist telefonisc­h erreichbar unter 08233/74490 0 oder per E Mail an info@fak mering.de. Nähere Auskünf te sind auf der Homepage www.fak me ring.de erhältlich.

 ?? Symbolfoto: Alexander Kaya ?? Seit einem Jahr gibt es in Mering die Fachakadem­ie für Sozialpäda­gogik. Damit soll dem Fachkräfte­mangel, der auch im Landkreis Aichach Friedberg herrscht, entgegenge wirkt werden.
Symbolfoto: Alexander Kaya Seit einem Jahr gibt es in Mering die Fachakadem­ie für Sozialpäda­gogik. Damit soll dem Fachkräfte­mangel, der auch im Landkreis Aichach Friedberg herrscht, entgegenge wirkt werden.
 ?? Foto: Heike Scherer ?? 13 Schüler befinden sich im zweiten Jahr ihrer Erzieherau­sbildung an der FAK Mering und werden im Mai 2018 mit ihren Prüfungen beginnen. Schulleite­rin Meike Müller (rechts) und ihre Vertreteri­n Simone Frey (links) freuen sich über motivierte Schüler,...
Foto: Heike Scherer 13 Schüler befinden sich im zweiten Jahr ihrer Erzieherau­sbildung an der FAK Mering und werden im Mai 2018 mit ihren Prüfungen beginnen. Schulleite­rin Meike Müller (rechts) und ihre Vertreteri­n Simone Frey (links) freuen sich über motivierte Schüler,...

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