Wer hat die AfD groß gemacht? Ein Thema, das Sie bewegt
Medienschelte?! Viele von Ihnen haben sich Gedanken gemacht zu diesen Fragen: Wie sollten Medien mit der AfD umgehen? Wurde der Rechtsruck herbeigetalkt? Haben
ARD und ZDF die AfD mit ihrer Berichterstattung erst groß gemacht? Hier weitere Auszüge aus Ihren Mails:
● „Wir haben die letzten Tage sehr viel mit Bekannten und Freunden (alle zwischen 55 und 75 Jahren) über das Wahlergebnis diskutiert. ... Alle fanden gut, dass die AfDVertreter in die Talkshows eingeladen wurden, und auch, dass das Flüchtlingsthema ausführlich diskutiert wurde. Doch auch alle waren hinterher der Überzeugung, dass man die AfD-Leute jeweils vereint bekämpft hat… Unsere Generation ist in Sorge – wegen unserer Kinder und Enkel – bezüglich Staatsverschuldung, … Euro-Misere und Schuldenvergemeinschaftung, prekärer und befristeter Arbeitsverhältnisse, Wohnraumnot, Altersarmut, Kriminalität und staatlichem Kontrollverlust. Zu diesen Themen hätte man die AfD viel ausführlicher stellen sollen.“
● „Die Behauptung, ARD und ZDF hätten die AfD groß gemacht, ist geradezu lächerlich. Das Gegenteil war der Fall: In allen Talkshows, die ich gesehen habe, … wurde versucht, die AfD klein- oder schlechtzureden, sie in die NaziEcke zu stellen.“
● „Richtig ist, dass die Medien nicht ,alleine‘ für den Erfolg der AfD verantwortlich sind. … Aus unserer Sicht sollte sich der mediale Umgang mit diesem „gärigen Haufen“ (Zitat Gauland) in erster Linie an Sachthemen orientieren. … Wenn man bedenkt, mit welch einfachen rhetorischen Tricks es die AfD immer wieder geschafft hat, in die Öffentlichkeit zu kommen, könnte man den Medien ganz allgemein auch zurufen: ,Reingefallen‘.“● „Sind Fernsehanstalten am schlechten Abschneiden der etablierten Parteien schuld? Vollkommener Unsinn! Die abgewatschten Parteien haben es immer noch nicht verstanden …, dass sie an ihrem Debakel selbst schuld sind.“
● „Mir scheint, nicht nur die AfD sucht einfache Lösungen. Auch die etablierten Parteien machen es sich zu einfach, das Erstarken der AfD auf die Medien zu schieben.“
● „Die Medien sind im politischen Bereich die Überbringer der Informationen, die von den Parteien generiert werden. Dafür werden sie gelobt oder beschimpft, je nachdem, ob die Informationen für den Empfänger angenehm oder unangenehm sind, ins Weltbild passen oder nicht passen. Ein uraltes Problem.“
● „Die AfD wurde gerne als verboten dargestellt, und das hat wohl dazu geführt, sich mit dieser Partei auseinanderzusetzen … Die anderen Parteien sind … teilweise weit weg von den Alltagsproblemen! … Würden die Medien mal auf die eine oder andere Kochshow, Talkrunde o.Ä. verzichten, könnte man die Zeit nutzen, um tiefer in derartige Themen einzusteigen. Nach dem Motto: Was läuft hier schief, wie können wir das ändern…“
● „Es war ganz sicher nicht die Absicht der Wähler, die AfD stark zu machen, sondern die Wähler wollen damit sagen, so kann und darf es nicht weitergehen. … Die Medien tragen die geringste Schuld.“
● „Es herrscht eine ungeheuere Überdrüssigkeit und Misstrauen gegenüber Politik und TV-Medien in der Bevölkerung. … Herbeigetalkt wurde der Rechtsruck sicherlich nicht. Aber staatsfern und neutral sehe ich das Verhalten der Medien nicht. Auch kommt Differenzierung zu kurz.“
● „Für die Zukunft wünsche ich mir faire, sachliche und von gegenseitiger Achtung getragene Diskussionen auf Augenhöhe. Die Art, wie auch in den öffentlich-rechtlichen Sendern während des Wahlkampfes diskutiert wurde, entspricht nicht meinen Vorstellungen von einer zivilisierten Diskussionskultur.“
● „Viele Bürger haben einfach mal eine Protestwahl praktiziert. Weil sie ... ,die Schnauze voll haben‘ von den Verdummungsversuchen unserer ,Eliten‘.“
● „Ich glaube … nicht, dass alle Wähler so dumm sind und sich von den Sendern die Wahlentscheidung abnehmen lassen.“