Am Finale vorbeigesprungen
Der TSV Friedberg wird bei den deutschen Mannschaftsmeisterschaften Siebter und ist dennoch zufrieden. Laura Hillenbrand startet noch in der Bayernauswahl
Friedberg/Worms Wenn sich die deutsche Sprungelite der Trampolinturnerinnen und -turner bei deutschen Mannschaftsmeisterschaften trifft, ist der TSV Friedberg seit 2012 jedes Mal dabei. So auch in diesem Jahr, als sich Deutschlands Beste im rheinischen Worms trafen und um Meisterehren kämpften. Trainer Christian Groß hatte mit Laura Hillenbrand, Annika Arzberger, Anna Heiß, Sophie Maurer und als Ersatzturnerin Diana Raffler die identische Mannschaft wie im Vorjahr gemeldet. Lediglich Topturnerin Tatjana Hesse musste wegen Überschreiten der Altersgrenze der 14/15-Jährigen in diesem Jahr zu Hause bleiben. Für sie rückte Annika Arzberger nach, für die es die ersten deutschen Titelkämpfe waren.
Insgesamt betrachtet hielt sich das TSV-Team im Feld der neun Mannschaften des Jahrgangs 2002/2003 im Rahmen seines Könnens und seiner Leistungen recht gut. Friedberg kam aber letztlich nicht an die Turnerinnen aus dem Norden der Republik, die den Wettkampf beherrschten, heran.
Auf den Punkt topfit erwies sich Laura Hillenbrand, die als beste Einzelturnerin des TSV Friedberg in Pflicht und Kür fehlerfrei turnte und dabei in der Kür mit 43,280 Punkten die höchste Punktzahl ihrer Trampolinlaufbahn erreichte. Wäre es ein Einzelwettkampf gewesen, hätte sie mit der sechsbesten Vorkampfpunktzahl das Finale erreicht. Eine starke Vorstellung gab auch Anna Heiß ab. Sie sprang beide Übungen sehr gut durch und spickte ihre Kür mit Höchstschwierigkeiten wie Fliffis (Doppelsalto mit halber Schraube) und Schraubensalto. Nicht so optimal lief es bei Annika Arzberger, die als Neuling noch sehr nervös war, und Sophia Maurer. Beide leisteten sich in der Pflicht bei Sprüngen einen Fehler und mussten ihre Übungen abbrechen. Gute Leistungen zeigten sie dafür in der Kür. Insgesamt sprang für den TSV Friedberg wie im Vorjahr ein siebter Rang heraus. Fehlerlos wäre es wohl Platz sechs gewesen – doch auch das hätte nicht zum Einzug ins Finale der besten Fünf gereicht. Man musste wieder einmal feststellen, dass gegen die Übermacht der „Nordlichter“, die sich mit hervorragenden Leistungszentren hervortun, kein Kraut gewachsen ist.
Auch die Bayernauswahl tat sich bei den tags darauf stattfindenden deutschen Meisterschaften der Landesturnverbände schwer. Laura Hillenbrand musste als erstes bayerisches Mädel aufs Gerät und traf ihre Übung nicht so optimal wie am Vortag. In der Kür glänzte sie dann aber wieder mit erneut 43 Punkten. Hätte eine ihrer bayerischen Turnkameradinnen nicht abgebrochen, wäre aus dem sechsten vielleicht der fünfte Platz und damit der Finaleinzug geworden.
Insgesamt betrachten Friedbergs Trainer Sarah Krüger und Christian Groß die deutschen Mannschaftsmeisterschaften trotz allem als schönen Erfolg. „Laura hat jedenfalls „Blut geleckt“und will nun öfter auf nationalen Wettkämpfen springen“, so die beiden. Insgesamt ist der siebte Platz bei deutschen Mannschaftsmeisterschaften durchaus als Erfolg zu werten.