Friedberger Allgemeine

Ärger um Förderung für Meringer Trachtenhe­im

Landtagsab­geordneter Peter Tomaschko wirft Bürgermeis­ter Kandler schlechten Stil vor

- VON EVA WEIZENEGGE­R

Mering Der bayerische Landtagsab­geordnete Peter Tomaschko zeigt sich „maßlos enttäuscht über das Verhalten des Meringer Bürgermeis­ters Hans-Dieter Kandler“in Bezug auf die Fördermögl­ichkeiten für das Meringer Trachtenhe­im. „Hans-Dieter Kandler hat beim Termin mit den beiden Landtagsab­geordneten Simone Strohmayr und Johann Häusler nicht erwähnt, dass es sehr wohl eine Fördermögl­ichkeit von 20 Prozent gegeben hätte“, sagt der CSU-Landtagsab­geordnete.

Tomaschko berichtet, dass er Kandler sogar gebeten habe, beim Trachtenve­rein zu vermitteln. Die Fördermögl­ichkeit wäre über den bayerische­n Kulturfond­s möglich gewesen, das habe ihm Staatssekr­etär Bernd Siebler in einem Schreiben vom 3. Juli dieses Jahres empfohlen. Gemeinsam mit dem Vorsitzend­en des Meringer Trachtenve­reins, Wolfgang Loder, sei er Anfang August beim schwäbisch­en Regierungs­präsidente­n Karl Scheufele gewesen. „Eine Fördermögl­ichkeit hätte es für den Bereich Musik und historisch­es Theater gegeben“, erklärt Tomaschko. Hätten die Trachtler dem Spielmanns­zug, der ebenfalls nach einer Bleibe sucht, ein dauerhafte­s Nutzungsre­cht zugeteilt, wäre eine Förderung von 20 Prozent geflossen. „Je nach Fläche, die dann der Spielmanns­zug genutzt hätte, wären das schätzungs­weise zwischen 40 000 und 50 000 Euro gewesen“, erklärt Tomaschko.

In Gesprächen mit den beiden Vorsitzend­en Wolfgang Loder und Leni Zieglmeir sei jedoch schnell klar geworden, dass die Mitglieder des Vereins eine dauerhafte Vergabe des Nutzungsre­chts nicht unterstütz­en. Er akzeptiere ausdrückli­ch die Entscheidu­ng des Trachtenve­reins, bedaure jedoch, dass damit gleichzeit­ig keine weiteren Fördergeld­er fließen.

Und genau hier hatte er Bürgermeis­ter Kandler um eine Vermittlun­g gebeten. „Umso mehr ärgert es mich, dass er mich nicht zum Ortstermin mit den beiden Landtagsab­geordneten eingeladen hat, um das klarzustel­len.“Er habe hier stets Parteipoli­tik außen vor gelassen, schließlic­h gehe es beim Trachtenhe­im um ein Projekt, von dem die Allgemeinh­eit profitiere. Auch macht Tomaschko den Trachtlern nur wenig Hoffnung, dass im Nachtragsh­aushalt weitere Fördergeld­er aufgenomme­n werden. „Das ist nicht vorgesehen im Verfahren eines Nachtragsh­aushalts“, sagt er. Sowohl Simone Strohmayr als auch Johann Häusler kennen dieses Verfahren, darum wundere er sich, dass nun den Trachtlern Chancen auf weitere Fördergeld­er signalisie­rt werden. „Und auch der langjährig­e Meringer Bürgermeis­ter weiß, wie ein Nachtragsh­aushalt erstellt wird“, legt Tomaschko nach. Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler hält dagegen: „Ich bleibe dabei, die Trachtenve­reine in Bayern haben keine Fördermögl­ichkeit vonseiten des Freistaats.“Dass die Förderung für die Meringer Trachtler nicht mehr möglich sei, das sei ihm voll bewusst. „Mir geht es vor allem um künftige Projekte und deshalb hoffe ich auf die Unterstütz­ung von Simone Strohmayr und Johann Häusler.“

Für Tomaschko war der Ortstermin mit den beiden Landtagsab­geordneten „ein schlechtes Schauspiel vonseiten des Meringer Bürgermeis­ters“. Und er sagt weiter: „Den Trachtlern selbst hat das nur wenig genutzt.“Kandler betont: „Ich wollte keinesfall­s Herrn Tomaschko ärgern.“Kandler lobt Tomaschko ausdrückli­ch für seinen Einsatz, um Fördermitt­el für das Meringer Trachtenhe­im zu generieren: „Er hat wirklich viel versucht, nur leider wurden er und die Meringer Trachtler von der bayerische­n Landesregi­erung im Regen stehen gelassen.“

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Archivfoto: Heike John

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