Friedberger Allgemeine

Rentnerin trickst einen Telefonbet­rüger aus

- VON STEFAN KROG skro@augsburger allgemeine.de

Eine Frau hat einen Telefonbet­rüger mit einem einfachen Trick schnell entlarvt. Am Donnerstag meldete sich ein Anrufer bei der Augsburger­in. Er sprach von einer „Überraschu­ng“und ließ die 84-Jährige raten, wer er sei. Sie tippte auf „Peter“, was er bejahte. Der Anrufer behauptete, gerade in Augsburg zu sein und eine Wohnung kaufen zu wollen. Das benötigte Geld bekomme er aber erst am nächsten Tag. Deshalb bat er die Frau, ihm auszuhelfe­n. Der 84-Jährigen war aber sofort bewusst, dass es sich bei dem Anrufer nicht um einen Verwandten oder Bekannten handelt. Den von ihr genannten „Peter“kennt sie nämlich gar nicht. Sie nutzte den Namen bewusst, um den Betrüger bloßzustel­len. Am selben Tag rief ein mutmaßlich­er Telefonbet­rüger auch bei einem 73-jährigen Mann an. Er gab sich als Neffe des Mannes aus und erzählte dieselbe Geschichte. Zu einer Geldüberga­be kam es auch hier nicht.

Gut vier Wochen liegt die Bundestags­wahl zurück. Seitdem ist der Druck auf Bayerns Ministerpr­äsidenten Horst Seehofer gewachsen: Landesweit fordern CSUPolitik­er den Rücktritt des Parteivors­itzenden; nach dem Wahldebake­l sei ein Neuanfang notwendig. Auch in der Region ist dies nicht anders: Die CSU im Augsburger Land fordert offen, dass sich Parteichef Horst Seehofer zurückzieh­en soll, aus einigen Bezirksver­bänden ist der Wunsch nach einem schnellen Wechsel zu vernehmen.

Bei der Augsburger CSU dagegen blieb es in den vergangene­n Wochen seltsam ruhig. Forderunge­n, Seehofer möge Konsequenz­en ziehen, sind aus der schwäbisch­en Großstadt derzeit nicht zu vernehmen. Im Gegenteil: Parteichef Johannes Hintersber­ger hat als Losung ausgegeben, dass Personaldi­skussionen erst nach den Koalitions­verhandlun­gen in Berlin geführt werden sollen. „In der jetzigen schwierige­n Phase sind solche Diskussion­en nicht sinnvoll“, glaubt Hintersber­ger. Sie schwächten eher die Position der CSU bei den Berliner Gesprächen.

Auch von der Augsburger CSUBasis sind Rücktritts­forderunge­n in nennenswer­ter Lautstärke bislang nicht zu vernehmen. Dieses Bild ergibt sich, wenn man mit Parteimitg­liedern und Ortsvorsit­zenden spricht. „Bei mir im Ortsverban­d gibt es keine Rebellions­gedanken“, sagt etwa der Ortsvorsit­zende Peter Schwab aus dem Bärenkelle­r. In anderen Gebieten der Stadt sieht es ähnlich aus.

Die momentane Ruhe sollte aber über eines nicht hinwegtäus­chen: Die Personaldi­skussion ist zwar aufgeschob­en, aber nicht aufgehoben. Seehofers Agieren in der Flüchtling­spolitik zwischen markigen Forderunge­n und Unionsdisz­iplin –

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