Bus und Bahn werden immer wichtiger
Es tut sich was im Öffentlichen Nahverkehr von Friedberg. Mit der probeweisen Einführung des Altstadt-Express und der neuen Verbindung in den Businesspark und weiter nach Lechhausen sind zuletzt zwei wesentliche Verbesserungen des Liniennetzes in Betrieb gegangen. Und jetzt also das „Buskonzept 2020“, das zum Ende des Jahrzehnts weitere Fortschritte bringt.
Das Erstaunlichste daran ist nicht, dass Friedberg die Dinge vorantreibt; aufseiten des Stadtrats wurde das Thema ja schon seit den Zeiten des alten 36er-Busses immer wieder diskutiert. Bemerkenswert ist vielmehr, dass die Friedberger inzwischen beim Augsburger Verkehrsverbund und beim Landkreis nicht mehr als lästige Bittsteller behandelt werden, deren Wünsche meist mit dem Hinweis auf das doch ach so gute Angebot abgeschmettert wurden. Der AVV tritt inzwischen als Dienstleister auf, der Kreis bemüht sich nach Kräften, die Kommunen beim Nahverkehr zu unterstützen.
Natürlich sind dem Grenzen gesetzt, schon aus finanziellen Gründen. Die Stadt vervielfacht mit dem „Konzept 2020“ihren Kostenbeitrag von derzeit 76 000 auf künftig 240 000 Euro. Und selbst wenn das Liniennetz bei guter Akzeptanz komplett in die Trägerschaft des AVV übergeht, fällt das Geld deswegen nicht vom Himmel. Der Landkreis muss im nächsten Jahr bereits 7,4 Millionen Euro als Defizitausgleich für den Verkehrsverbund zuschießen – mit weiter steigender Tendenz. Auch das bezahlt die Stadt mit der Kreisumlage in erheblichem Umfang mit.
Dennoch ist zu hoffen, dass die für den Fahrplanwechsel im Dezember 2019 geplanten Verbesserungen nicht der letzte Schritt sind. In Zeiten steigender Umweltbelastungen und verstopfter Straßen werden Busse und Bahnen immer wichtiger.