Das Schülerticket kommt
Verkehr Familien erhalten einen Zuschuss. Wie viel das die Stadt kostet, ist offen
Zum 1. Januar 2018 wird es in Augsburg ein neues Schülerticket geben. Die Stadt unterstützt Familien bei der Finanzierung des Tickets. Es werden 30 Prozent der anfallenden Kosten einer Schülermonatskarte übernommen. Dies hat der Stadtrat beschlossen. Von dem Ticket profitieren Schüler, die bislang keinen gesetzlichen Anspruch auf die Kostenfreiheit des Schulwegs haben. Die Stadt geht gegenwärtig davon aus, dass womöglich 7000 Schüler vom Schülerticket profitieren. Die Anträge sollen über die jeweiligen Schulen laufen. Gedacht ist, dass die Anträge gesammelt und dann von der Augsburger Verkehrsgesellschaft (AVG) weiterbearbeitet werden. Anträge könnten aber auch direkt bei der AVG abgegeben werden, teilt die Stadt mit.
Anspruch auf das Ticket haben Schüler, die in Augsburg wohnen und eine Schule im Vollzeitunterricht besuchen. Die von ihnen besuchte Schule muss innerhalb der Tarifzonen 10 und 20 liegen. „Die Umsetzung des Schülertickets, das von Eltern und Elterninitiativen schon lange gewünscht wird, kommt passend zur Tarifstruktur“, sagt Bildungsreferent Hermann Köhler. Er verspricht sich vom neuen Angebot, „dass noch mehr junge Fahrgäste an den Nahverkehr gewöhnt werden“. Dass der städtische Anteil bei
30 Prozent liege, sei eine Frage der Finanzierbarkeit.
Noch ist offen, wie viel Geld die Stadt für das Schülerticket bereitstellen muss. Kalkuliert wird mit einem Betrag von einer Million Euro. Er ist letztlich davon abhängig, wie stark das Ticket nachgefragt wird. Bei den Tarifen gilt folgende Regelung: Für das Schülerticket der Preisstufe 1 (Zone 10 oder 20) beträgt der städtische monatliche Zuschuss 10,50 Euro. Eltern zahlen für dieses Ticket dann noch 23,50 Euro aus eigener Tasche. Das Ticket der Preisstufe 2 (Zone 10 und 20) wird mit 16 Euro bezuschusst, der Eigenanteil liegt bei 33,50 Euro.
In der Aussprache im Stadtrat gab es von der SechserAusschussgemeinschaft (Die Linke, Freie Wähler, ÖDP und Polit-WG) den Vorstoß, das Schülerticket nicht nur für die gesamte Zeit eines Schuljahres auszustellen. Das Ticket könnte doch auch an einigen ausgewählten Monaten genutzt werden. Die Schüler könnten in wärmeren Monaten auch zur Schule radeln, hieß es, zumal dies als aktiver Beitrag für die Fahrradstadt verstanden werden könne. Das Ticket wird von Beate Schabert-Zeidler (Pro Augsburg) als „großzügige Geste“der Stadt bewertet, wobei auch sie die pauschale Abo-Dauer nicht gut findet. Bildungsreferent Köhler verwies auf den zusätzlichen Verwaltungsaufwand, der im Fall von einzelnen Monatskarten betrieben werden müsse. Auf diesen Punkt hätten die Stadtwerke frühzeitig hingewiesen.