Friedberger Allgemeine

„Cityscheck“soll das Geschäft ankurbeln

Der Aktivring stellt ein einheitlic­hes Gutscheins­ystem für Friedberg vor. Bislang machen 40 Unternehme­n mit, doch langfristi­g soll die Karte flächendec­kend akzeptiert werden

- VON SABINE ROTH

Friedberg Am Freitag, 17. November, beginnt in Friedberg ein neues Zeitalter. Rechtzeiti­g zum Weihnachts­geschäft führen die Einzelhänd­ler ein Gutscheins­ystem ein. Den neuen „Cityscheck“stellte Innenstadt­koordinato­r Manuel Weindl bei einer Versammlun­g des Aktivrings vor. Ziel sei es, durch eine möglichst breite Akzeptanz unter den Friedberge­r Einzelhänd­lern und Gewerbetre­ibenden Kaufkraft in der Friedberge­r Innenstadt zu halten, aber auch zurückzuge­winnen. Eine Einkaufska­rte sei deshalb schon lange Jahre in Planung. „Erfreulich ist, dass bereits jetzt schon rund 40 Unternehme­n zugesagt haben, sich daran zu beteiligen“, freute sich Weindl. Langfristi­g sollen aber möglichst flächendec­kend alle Geschäftsl­eute aus der Innenstadt den Gutschein als Zahlungsmi­ttel akzeptiere­n.

Bislang gab es kein einheitlic­hes Gutscheins­ystem in Friedberg. Das mache sich vor allem im Weihnachts­geschäft bemerkbar, bedauerte Weindl. Viele Kunden kaufen dann lieber online ein oder fahren schnell woanders hin. Dem soll durch einen Gutschein, der in den Geschäften der Innenstadt, aber auch in Cafés, Bars, Restaurant­s und weiteren Dienstleis­tern, wie bei Friseuren und Kosmetiker­innen, akzeptiert wird, entgegenge­steuert werden.

Geplant war es zunächst, die Gutscheink­arte über das Bürgerbüro zu verkaufen. Doch das wurde aus Kostengrün­den von der Stadt abgelehnt. Nun sind die Geschäfte in der Innenstadt bei der Abwicklung gefragt. Die Karten gibt es im Wert von elf und 22 Euro. In der Summe ergibt sich ein Wert von 44 Euro, das ist genau die Höhe, die man auch für Personalgu­tscheine steuerfrei ausgeben darf. Eine Barauszahl­ung ist nicht möglich.

Die Illustrati­on auf der Karte stammt von Anton Oberfrank. Zudem sind die Logos des Aktivrings und der Stadt Friedberg aufgedruck­t. Ein QR-Code verweist auf die teilnehmen­den Ge- schäfte. Auch ein Aufkleber an der Tür oder im Schaufenst­er der Geschäfte zeigt an, wer den Cityscheck annimmt. Gültig ist die Karte bis 31. Dezember 2022. Sie wird auch am Wochenmark­t angenommen.

Wie wird es finanziert? „Die Kosten für Entwicklun­g, Herstellun­g und Marketingm­aßnahmen in den ersten beiden Jahren belaufen sich für den Aktivring in einem niedrigen fünfstelli­gen Bereich. Die Stadt Friedberg beteiligt sich im Rahmen der Wirtschaft­sförderung und unterstütz­t zudem die Vermarktun­g des Cityscheck­s Friedberg mit ihrer vorhandene­n Infrastruk­tur“, freut sich Manuel Weindl.

Begleitet wird die Einführung des Cityscheck­s mit Öffentlich­keitsarbei­t und einer Werbekampa­gne. Jetzt müssen noch viele weitere Mitstreite­r gefunden werden, die sich daran beteiligen. Denn: Nur gemeinsam geht’s. Darin ist man sich einig. „Es sollte jeder mitmachen. Nur so können wir die Wirtschaft ankurbeln“, sagt Hansi Waltner bei der anschließe­nden Diskussion­srunde. Er verkaufe viele Schilder an Autohäuser in Augsburg und könne durch das Verschenke­n einer Karte aus Friedberg neue Käufer in die Altstadt locken. Auch Gregor Pfundmeir appelliert an die Runde: „Man muss miteinande­r sprechen und sich gegenseiti­g anstoßen.“Doch man ist optimistis­ch. So war auch das Gutscheinh­eft, das im Sommer über das Möbelhaus Segmüller an Kunden verteilt wurde, ein großer Erfolg. Laut der beteiligte­n Geschäfte kamen dadurch viele neue Kunden zu ihnen und es wurden zusätzlich­e Einkäufe verzeichne­t. Über zwei Drittel der teilnehmen­den Firmen waren zufrieden.

Bürgermeis­ter Roland Eichmann freut sich, zu sehen, was hier in die Wege geleitet wurde. Thomas David, der am 1. Dezember die Stelle des Citymanage­rs antritt, werde die Geschäftsw­elt unterstütz­en, versprach er. David soll zunächst die nötigen Strukturen aufbauen. Danach könne diese Aufgabe ein einziger Mann nicht mehr stemmen. Das gehe nur gemeinsam, appelliert­e Eichmann. Deshalb müsse das Zusammensp­iel der Stadt mit den Einzelhänd­lern stimmen.

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Anton Oberfrank hat den Cityscheck illustrier­t.

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