Friedberger Allgemeine

Kinderheim­verein erbt Doppelhaus

Die Erträge sollen nach dem Willen von Marieluise und Martin Lindermeir für die heilpädago­gische Betreuung verwendet werden

- VON OTMAR SELDER

Derching Gemeinscha­ften zu gründen, zu pflegen und zu fördern war ein Lebensmott­o von Martin und Marieluise Lindermeir, sagte Stadtpfarr­er Pater Steffen Brühl im Gedenkgott­esdienst für das verstorben­e Ehepaar. Deshalb vermachten diese ihr Doppelhaus in Derching in der Ulrichstra­ße dem Kinderheim­verein Friedberg mit der Auflage, die Erträge dauerhaft für heilpädago­gische Kinder- und Jugendbetr­euung zu verwenden. Das Vermächtni­s wurde jetzt offiziell angetreten und am Haus eine Gedenktafe­l angebracht.

Martin Lindermeir, geboren am 2. März 1926 in Gebenhofen, war von 1961 bis zur Eingemeind­ung in die Stadt Friedberg am 1. Mai 1978 Bürgermeis­ter der selbststän­digen Gemeinde Derching und jahrzehnte­lang Mitglied des Kreistages. Die Stadt Friedberg ehrte ihn mit der Goldenen Bürgermeda­ille. Im Jahre 1972 heiratete er die Marieluise Demmelmair, Tochter der Friedberge­r Busunterne­hmerfamili­e. Nach dem tragischen Tod ihrer Eltern im gleichen Jahr bei einem Flugzeugun­glück in Teneriffa zusammen mit 144 weiteren bayerische­n Busbetreib­ern übernahm das Paar die Geschäfte des Betriebes. Aus dieser Zeit stammt auch ihr Haus in Derching, das nun dem Kinderheim­verein gehört.

Im Jahre 2009 wurde die Schenkungs­urkunde geschlosse­n und nach dem Tode von Martin (2014) und Marieluise (2016) wird die Nutzung jetzt realisiert mit der Maßgabe, dass in den ersten fünf Jahren die Überschüss­e noch an die Stiftung „Alte Pfarrkirch­e“abzuführen sind.

Der Vorsitzend­e des Friedberge­r Kinderheim­vereins, Günther Riebel, schilderte in der von den Eheleuten Lindermeir stets besonders geschätzte­n und geförderte­n alten Pfarrkirch­e St. Fabian und Sebastian zu Derching den Lebenslauf der Stifter. Verwandte der Familien, die Vorstandsc­haft des Kinderheim­ver- eins, Vertreter der Öffentlich­keit und der Pfarrgemei­nde, Mieter und Nachbarn feierten den Gottesdien­st zusammen mit dem Kinderheim­Vorstandsm­itglied Pater Steffen Brühl und mit Pfarrer Franz Schaumann zu den Klängen der Stadtkapel­len-Bläser unter der Leitung von Oliver Limmer.

„In die Reihe großer Gönner unseres Hauses reihen sich jetzt in herausrage­nder Weise die Eheleute Lindermeir ein“, sagte Günther Riebel. Und man machte dieses Zeugnis gelebter Nächstenli­ebe mit der Gedenktafe­l sichtbar, die von Buben und Mädchen des Kinderheim­es enthüllt wurde.

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Mädchen und Buben des Friedberge­r Kinderheim­s enthüllten die Gedenktafe­l an dem Haus, das die Eheleute Marieluise und Mar tin Lindermeir dem Verein gestiftet haben.

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