Die Pallottiner feiern
Die Pallottiner feiern ihr 125-jähriges Wirken mit Gästen aus der ganzen Welt. Sogar Nachkommen des deutschen Missionsgründers aus Bobingen sind mit dabei
Seit 125 Jahren wirken die Pallottiner in Deutschland. Dieses Jubiläum wurde nun im Friedberger Pallottiheim mit internationalen Gästen gefeiert.
Friedberg Es war der Gedanke Vinzenz Pallottis, dass man den Glauben nur im Miteinander vieler lebendig werden lassen und verbreiten kann. Ganz im Sinne ihres Ordensgründers feierten die Pallottiner in Friedberg ihr Jubiläumsfest. Im deutschsprachigen Raum können sie auf eine 125-jährige Geschichte zurückblicken. Die Gemeinschaft prägt Friedberg seit fast 90 Jahren, vor zehn Jahren wurde dort auch der Sitz der deutschsprachigen Herz-Jesu-Provinz, eine von 14 Provinzen des Ordens, installiert.
„Wir sind tief verbunden mit der Stadt Friedberg. Ohne die Hilfe vieler hier könnten wir unser Apostolat nicht leisten“, betonte Pater Helmut Scharler, der als Provinzial an der Spitze der Gemeinschaft für Deutschland, Österreich und der Schweiz steht. Rund 300 von weltweit 2500 Pallottinern gehören zu dieser deutschsprachigen Provinz und den von Deutschland aus betreuten Delegaturen in Kroatien, Spanien, Südafrika und Malawi. Von hier aus tragen die Pallottiner auch eine besondere Verantwortung für die von ihnen gegründeten Niederlassungen in Kamerun und Indien. Im August hat Pater Markus Hau das Amt des Missionssekretärs der Pallottiner übernommen. Zuvor war er fast zehn Jahre lang Stadtpfarrer von Friedberg.
Vor dem gemeinsamen Festessen fand in der Pallottikirche eine Dank-Vesper statt. Feierlich musikalisch gestaltet wurde sie von der Schola der Friedberger Pfarrkirche St. Jakob unter der Leitung von Moritz Hopman an der Orgel. Als Zelebrant begrüßte der Inder Pater Jakob Nampudakam die Festgemeinde mit einem deutschen „Grüß Gott“. Seine Ansprache hielt der Generalrektor aus Rom dann in englischer Sprache, die übersetzt wurde. „Erstaunlich mit wie viel Tatkraft und Gottvertrauen unsere Gemeinschaft von Deutschland aus in zahlreichen Ländern heimisch wurde“, betonte Nampudakam. Der oberste Pallottiner sprach von einer großen Leidenschaft seiner Gemein- für das Evangelium und erzählte Beispiele aus der Mission, wo Mitbrüder für diese Passion auch mal ihr Leben riskieren. Im Gedenken sei man auch beim Feiern nicht auf Deutschland begrenzt.
Dies zeigte auch die Anwesenheit von Vertretern der beiden großen Missionen, Bischof Bruno Ateba aus Kamerun und Pater Pullan Varghese, Provinzial von Nagpur/Indien. Auch Generalrektor Pater Jakob Nampudakam kam eigens für die Feierlichkeiten aus Rom nach Deutschland. Er nahm schon am tags zuvor stattfindenden DankGottesdienst in Limburg, der ersten Niederlassung der Pallottiner in Deutschland, teil. Diese wurde 1892 von Max Kugelmann aus Bobingen gegründet. Und so war es für die Pallottiner eine besondere Ehre, unter den Gästen auch dessen Urgoßnichte Aloisia Kugelmann und zwei ihrer Nichten begrüßen zu dürfen. „Wir haben eben die Fotos meines Urgroßonkels hier in der Pallottinergalerie betrachtet. In unserer Faschaft milie ist er in Gesprächen immer noch präsent“, erzählte die Bobingerin beim Empfang in Friedberg.
Zur Feier eingeladen waren auch die Theresienschwestern aus Mering, die zur pallottinischen Familie gehören. Um ihre Seelsorge kümmert sich seit einigen Jahren Pater Wilfried Kunz. Der langjährige Wallfahrtsdirektor von Herrgottsruh betreut auch das Archiv im Provinzialat in Friedberg und arbeitet derzeit an einer achtbändigen Geschichte der Herz-Jesu-Provinz.