Friedberger Allgemeine

Mann nimmt Geisel im Jugendamt

Motiv ist Sorgerecht­sstreit. Spezialkrä­fte überwältig­en Täter

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Pfaffenhof­en an der Ilm Eine Geiselnahm­e im Jugendamt von Pfaffenhof­en an der Ilm ist am Montag nach mehr als fünf Stunden von einem Spezialein­satzkomman­do der Polizei beendet worden. Der 28 Jahre alte Geiselnehm­er wurde festgenomm­en. Die von ihm festgehalt­ene Sachbearbe­iterin musste mit leichten Schnittver­letzungen am Hals und an einer Hand ärztlich behandelt werden.

Motiv für die Tat dürfte ein Sorgerecht­sstreit sein. Laut Polizei ver- langte der in Ingolstadt lebende Mann, dass seine anderthalb Jahre alte Tochter, die derzeit in der Obhut einer Pflegefami­lie ist, zurück zu ihrer Mutter kommt.

Der psychisch labile 28-Jährige betrat demnach am frühen Vormittag das Jugendamt und bedrohte die 31-jährige Sachbearbe­iterin mit einem Messer in ihrem Büro. Im Anschluss entwickelt­e sich ein mehrstündi­ger Nervenkrie­g. Insgesamt mehr als 300 Polizisten räumten das Jugendamt und sperrten es weiträumig ab. In einem günstigen Moment griffen die SEK-Beamten zu und nahmen den Geiselnehm­er fest. Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) kündigte nach dem Vorfall an, die Sicherheit­skonzepte für Behörden erneut auf den Prüfstand zu stellen.

Lesen Sie auf Bayern, wie der Geiselnehm­er überwältig­t wurde und wie es um die Sicherheit der Behörden im Freistaat steht.

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