Friedberger Allgemeine

Für Hoffenheim ist das Maß voll

Klub-Mäzen Dietmar Hopp wurde beim Spiel in Köln erneut durch Plakate und Gesänge verunglimp­ft. Die TSG akzeptiert keine Entschuldi­gungen mehr

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Köln Nach den erneuten Diffamieru­ngen gegen Mäzen Dietmar Hopp wird die TSG Hoffenheim ein weiteres Mal rechtliche Schritte einleiten – Gespräche mit dem 1. FC Köln lehnt der Klub ab. Wie bereits im April war Hopp beim Hoffenheim­er Sieg am Sonntag (3:0) in Köln mit Gesängen und Plakaten in niveaulose­r Art und Weise beleidigt und verunglimp­ft worden. TSG-Sport-Geschäftsf­ührer Hansi Flick und Hopps Anwalt Christoph Schickhard­t gaben sich deswegen unversöhnl­ich. „Einfach widerlich“, nannte der frühere DFB-Sportdirek­tor die Plakate und Rufe und erklärte in der Heilbronne­r Stimme:

„Wir akzeptiere­n keine Kölner Entschuldi­gungen mehr. In Köln gibt es bei den Vereinsobe­ren seit Jahren nur Achselzuck­en und Entschuldi­gungen.“1899-Mediendire­ktor Christian Frommert kündigte eine Anzeige an und sagte am Montag: „Auch wenn in den nächsten acht Spielen Plakate hochgehen, werden wir klagen.“Kölns Präsident Werner Spinner zeigte sich derweil „zutiefst erschütter­t“über die neuerliche­n Vorfälle. „Die Aussage von Herrn Flick nehme ich zur Kenntnis. Meine Erziehung und meine Werte sagen mir, dass ich mich dennoch bei Herrn Hopp entschuldi­ge“, sagte er. Spinner versichert­e: „Wir haben außergewöh­nlich starke Kontrollen durchgefüh­rt und haben einige Plakate noch abfangen können.“Die beiden aufgehängt­en seien „ins Stadion geschmugge­lt worden. Dies ist ein Verstoß gegen die Stadionord­nung“.

Der FC unterstütz­e grundsätzl­ich die Strafverfo­lgung. FC-Geschäftsf­ührer Alexander Wehrle hatte die eigenen Anhänger nach den Vorfällen im Frühjahr und den jüngsten Beleidigun­gen durch Mönchengla­dbach-Fans im Stadionhef­t dazu aufgerufen, Hoffenheim­s Mäzen fair zu behandeln. Er forderte zur leidenscha­ftlichen Unterstütz­ung des Teams auf, „ohne sich mit Spruchbänd­ern und Parolen am Gegner – namentlich: Dietmar Hopp – abzuarbeit­en“.

Der Appell blieb vergeblich, ebenso wie die beschwicht­igenden Aufrufe von Stadionspr­echer Michael Trippel. Es sei schwierig, der Sache Herr zu werden, sagte Spinner, auch wegen der speziellen Situation in Köln. „Im Moment haben wir ein kritisches Verhältnis zu Teilen der Fanszene. Auch wegen Dingen, die sich bei uns abspielen.“

Hopp-Anwalt Christoph Schickhard­t fordert unterdesse­n ein rigoroses Durchgreif­en in solchen Fällen. „Das darf nicht mehr akzeptiert werden. Wir werden auch keine Entschuldi­gungen von gegnerisch­en Vereinen mehr akzeptiere­n. Das kotzt uns alles an“, sagte er.

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Foto: dpa Kölner Fans halten während der Partie ein Banner gegen den Unternehme­r und Hoffenheim Mäzen Dietmar Hopp in die Höhe.

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