„Ich war der totale Außenseiter“
Rapper Prinz Pi wollte die Schule abbrechen
Augsburg Unter den deutschen Rappern gehört er definitiv zu den Fleißigsten: Friedrich Kautz, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Prinz Pi, hat vor wenigen Tagen sein 14. Studioalbum veröffentlicht. Auf „Nichts war umsonst“beweist der 38-Jährige wieder einmal, dass Deutschrap mit Schimpfwörtern nichts zu tun haben muss, sondern durchaus intellektuell sein kann.
Anders als die breite Masse war der Musiker bereits in der Schule. Auf dem Gymnasium, wo er Altgriechisch lernen musste, war Prinz Pi ein Außenseiter. Während seine Mitschüler, die alle aus reichen Familien stammten, ihre Karrieren planten, sprühte der Hip-Hop-Fan aus bürgerlichem Umfeld lieber Graffitis. „Anfangs habe ich mich mit dieser Rolle schwergetan. Aber irgendwann habe ich mich damit identifiziert, anders zu sein“, sagte er in einem Interview.
Die Erinnerung an seine Schulzeit sei eher negativ: „Ich hatte große Probleme mit meinen Lehrern und meinen Eltern.“Nur wenige Dinge hätten ihn wirklich interessiert. Stattdessen habe er viele Sachen lernen müssen, die ihm im Nachhinein nichts genutzt hätten. „Die Mendelsche Vererbungslehre oder der zweite Satz der Thermodynamik bringen mir im normalen Alltag eher wenig.“
Statt weiter zur Schule zu gehen und sein Abitur zu machen, hätte der gebürtige Berliner lieber eine Tischlerlehre gemacht: „Ich hätte gerne mit meinen Händen gearbeitet und habe nur studiert, weil mein Vater das wollte.“Das Studium im Bereich Kommunikationsdesign scheint ihm dann aber doch gefallen zu haben – nach seinem Diplom begann er sogar, eine Doktorarbeit zu schreiben.(sli)