Kita Pläne nehmen Fahrt auf
Für die Kinderbetreuung in Augsburg sind vier neue Standorte gefunden. Im zuständigen Ausschuss wurden weitere Bauprojekte abgesegnet. Über einen Standort in Pfersee herrscht aber Uneinigkeit
Im August nahm die „Task Force Kita“die Arbeit auf, die unter anderem dazu gegründet wurde, potenzielle Standorte für den Kita-Bau zu finden. Gestern konnte sie die ersten Ergebnisse präsentieren: Vier Standorte wurden von der Arbeitsgruppe, in der sich Vertreter verschiedener Referate befinden, festgelegt. Dabei handelt es sich um ein Grundstück im Bärenkeller im Umfeld der Grundschule nahe des Amselwegs, um einen Platz an der Ecke Rugendasstraße/Am Pfannenstiel in der Innenstadt, um einen Bereich nahe des Arbeitsamts und um ein Grundstück in der Kurt-Schuma- cher-Straße in Lechhausen. „Das war eine Vorratsfläche für den Alten Ostfriedhof, den wir nun für den Kita-Bau verwenden wollen“, betonte Stadtdirektor Hermann Weber auf Anfrage.
Die händeringende Suche nach Grundstücken ist der angespannten Platzsituation in Krippen und Kindergärten geschuldet. Die Stadt steht in dieser Angelegenheit auch unter Druck, weil Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Krippenoder Kindergarten-Platz für ihr Kind haben. Gibt es keinen Platz, kann geklagt werden. Bisher ist das in Augsburg zwar nicht geschehen. Doch zurücklehnen kann sich die Stadt nicht: Aufgrund von Berech- nungen ist in den kommenden Jahren mit einem zusätzlichen Bedarf von rund 1400 Plätzen zu rechnen. Weber will die vier neuen Standorte im November oder Dezember im Stadtrat vorstellen und sich die Zustimmung für den Bau holen.
Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) lobte am Montag die konkreten Pläne: „Die Task Force Kita hat klasse gearbeitet und Hermann Weber als Task Force-Leiter seine Vernetzung und Verwaltungserfahrung voll ausgespielt. Das Sozialreferat wird dadurch gut unterstützt und kann sich nun zeitnah darum kümmern, Betreiber zu finden. So kann hoffentlich bereits im Jahr 2018 mit den ersten Bauvorhaben begonnen werden.“Daneben wurden am Montag im Jugendhilfeausschuss weitere Projekte auf den Weg gebracht. Es gab einen einstimmigen Beschluss für den Kita-Neubau im Dehner-Park, nördlich der Bürgermeister-Ackermann-Straße, den Neubau beziehungsweise Umbau der Kita „St. Elisabeth“in Lechhausen und den Neubau beziehungsweise die Sanierung der Kita „St. Matthäus“in Hochzoll.
Die Pläne für den Neubau einer Kindertagesstätte am Bürgerhaus in Pfersee wurden zwar diskutiert, aber nicht beschlossen. Den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses waren zu viele Fragen offen. Stadträtin Verena von Mutius (Grüne) war mit der Beschlussvorlage nicht einverstanden: „Hier wird das anders dargestellt.“Beate SchabertZeidler (Pro Augsburg) wollte die Stellungnahme des Amtes für Grünordnung abwarten. „Mir fehlt der Vergleich mit dem Standort an der Spicherer Schule“, sagte Regina Stuber-Schneider (Freie Wähler). Max Weinkamm (CSU) empfahl die Bürgeraktion Pfersee „Schlössle“anzuhören, die sich im Vorfeld gegen den Standort am Bürgerhaus ausgesprochen hatte. Sozialbürgermeister Stefan Kiefer (SPD) bemängelte, dass der Entscheidungsprozess sehr „zäh“verlaufen würde und will das Projekt nun dem Stadtrat zur Abstimmung vorlegen.