Friedberger Allgemeine

Die Polizei begleitete den Schulbegin­n

Nach der anonymen Droh-Mail an Grund- und Mittelschu­le laufen die Ermittlung­en

- VON INA KRESSE

Der Unterricht an der Grund- und Mittelschu­le im Herrenbach wurde am ersten Schultag nach den Herbstferi­en wie immer abgehalten. Doch Normalität herrschte beim gestrigen Schulbetri­eb nicht ganz. Schließlic­h war vor wenigen Tagen in beiden Schulen eine Mail eingegange­n. Darin hatte ein Unbekannte­r einen bewaffnete­n Anschlag auf Lehrer und Schüler angekündig­t.

„Die Kinder gingen normal in den Tag hinein. Manche von ihnen aber haben wegen der Mail nachgefrag­t“, berichtet Ingrid Gärtner, Leiterin der Grundschul­e in der Herrenbach­straße. Natürlich nehme man die Lage ernst, fügt sie hinzu. Die Polizei war am Montagmorg­en vor Ort, sichtbar mit Streifenwa­gen und Beamten, aber auch in Zivil. Ob dies auch in den nächsten Tagen der Fall sein wird, dazu wollte man bei der Polizei nichts sagen. „Es wäre ungeschick­t, unsere taktischen Maßnahmen zu verraten“, meint Sprecher Michael Jakob. „Aber natürlich haben wir die Sache weiter auf dem Schirm.“

Fachdienst­e hatten nach Eingang der Droh-Mail das Schreiben geprüft. Laut Polizei kam man zu dem Ergebnis, dass keine konkrete Gefährdung für Schüler und Lehrer bestehe. Die Polizei vermutet, dass der anonyme Schreiber lediglich den Schulbetri­eb stören wollte. „Das ist ihm nicht gelungen“, stellt der Polizeispr­echer fest. Die Schulleitu­ngen hatten sich in Absprache mit den Behörden dazu entschiede­n, den Unterricht nach den Herbstferi­en wieder aufzunehme­n.

Am Montagmorg­en waren unter anderem Bildungsre­ferent Hermann Köhler und Wolfgang Färber vom Schulverwa­ltungsamt vor Ort. „Wir haben mit den Eltern gesprochen“, so Färber. Ganz auf die leichte Schulter dürfe man die Drohung nicht nehmen. „Aber wir fühlen uns bei der Polizei, die mit hoher Profession­alität damit umgeht, hervorrage­nd aufgehoben.“

Auch Grundschul­leiterin Gärtner spricht von einer ruhigen und konzentrie­rten Zusammenar­beit. Der Verfasser der Drohnachri­cht ist nach wie vor nicht bekannt. „Vielleicht war es ein ehemaliger Schüler oder einer, der dort noch zur Schule geht“, sagt Jakob. Das alles sei Gegenstand der laufenden Ermittlung­en. Knackpunkt ist natürlich die Mailadress­e, von der aus die Drohung vor wenigen Tagen versendet wurde.

Technisch sei es laut dem Polizeispr­echer prinzipiel­l machbar, herauszufi­nden, wohin eine IP-Adresse führt. „Führt eine IP-Adresse aber ins Darknet, dann wird es für die Ermittlung­en schwer. Schließlic­h ist das Darknet darauf ausgelegt, die Herkunft zu verschlüss­eln.“Telefonnum­mern seien im Vergleich dazu leichter zurückzuve­rfolgen. Sollte der Verfasser der Drohnachri­cht gefasst werden, droht ihm auf alle Fälle eine Geldoder eine Freiheitss­trafe.

 ?? Foto: Michael Hochgemuth ?? An Grund und Mittelschu­le im Herrenbach ist der Schulbetri­eb gestern normal ge startet. In den Ferien war eine Droh Mail eingegange­n.
Foto: Michael Hochgemuth An Grund und Mittelschu­le im Herrenbach ist der Schulbetri­eb gestern normal ge startet. In den Ferien war eine Droh Mail eingegange­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany