Friedberger Allgemeine

Das Einmaleins des E Mail Schreibens

Jeden Tag werden rund 270 Milliarden Elektrobri­efe verschickt. Was du beim Verfassen solch einer Post beachten solltest, erklärt dir Susanne Erdmann

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Christina kennt diesen Witz: „Elefant entlaufen“, notiert der Polizist in seinem Protokoll bei einem Einsatz im Tierpark. Dann sieht er den Zoodirekto­r an und fragt: „Irgendwelc­he be sonderen Kennzeiche­n?“

» Kennst du auch einen guten Witz? Schreib einfach an: capito@augsburger allgemeine.de Mal ehrlich: Wann hast du das letzte Mal einen Brief bekommen? Das ist bestimmt schon etwas her, oder? Briefe werden heute nicht mehr so häufig geschriebe­n wie früher. Holen deine Eltern Briefe aus dem Briefkaste­n, dann handelt es sich meistens um Rechnungen oder Schreiben von Behörden. Der Brief hat in den vergangene­n Jahren große und schnellere Konkurrenz bekommen: die E-Mail. Es wird geschätzt, dass zurzeit weltweit jeden Tag rund 270 Milliarden E-Mails verschickt und empfangen werden. Das sind für jeden Mensch auf unserem Planeten 36 Mails am Tag. Aber nicht jeder kennt die Mail-Regeln. Was du beim Schreiben einer solchen Elektropos­t beachten solltest, erklärt dir Susanne Erdmann jetzt:

● Anrede Für eine E-Mail gilt dasselbe wie für einen Brief: Sie hat eine Anrede und eine Schlussfor­mel. Das heißt: Schreibst du Freunden oder Bekannten, dann fängst du mit „Hallo …“oder „Liebe/r …“an. Eine Mail an dir nicht nahestehen­de Personen beginnt zum Beispiel mit „Sehr geehrte Frau/ Herr …“. Gibt es keinen Ansprechpa­rtner, schreibst du „Sehr geehrte Damen und Herren …“. Mit solchen Anreden drückst du deinen Respekt der anderen Person gegenüber aus. Das ist höflich. „Hallo“eignet sich nicht als Anrede bei Fremden. Und eine Mail ohne Anrede gilt als unhöflich. Fremde Personen in einer Mail zu duzen übrigens auch.

● Schlussfor­mel Am Ende einer Mail an Freunde oder Bekannte schreiben viele Menschen „Liebe Grüße…“. Ein Brief an eine Person, die nicht zum Bekannteno­der Freundeskr­eis zählt, beendet man mit der Schlussfor­mel: „Mit freundlich­en Grüßen“. Auch hiermit zeigst du: Ich respektier­e dich.

● Abkürzunge­n Viele Menschen kürzen „Liebe Grüße“mit LG ab. Unter Freunden ist das in Ordnung. In einem offizielle­n Brief sind solche Abkürzunge­n aber unpassend. LG und MFG (für: „Mit freundlich­en Grüßen“) sind also tabu. Sie zeigen nämlich: Ich war zu faul zum Schreiben oder mein Mail-Partner ist mir nicht wichtig genug, als dass ich mir auch die Zeit zum Ausschreib­en dieser Standardfo­rmulierung­en nehme.

● Erst denken Wie auch beim SMS-Schreiben solltest du beim Verfassen einer E-Mail erst genau nachdenken, was du tippst. Ist eine Mail nämlich erst einmal verschickt, kannst du sie nicht mehr zurückhole­n. Denk also immer daran: Auch wenn du eine Mail in den Computer schreibst – am Ende empfängt sie ein Mensch mit Gefühlen. Beschimpfu­ngen, Beleidigun­gen und Bedrohunge­n haben in Mails überhaupt nichts verloren.

● Antworten E-Mails sollten zügig beantworte­t werden, gerade wenn sie Fragen beinhalten.

● Smileys In Mails an fremde Personen haben Smileys und andere Emoticons nichts verloren.

● Rechtschre­ibung In einer Mail gilt wie für einen Brief: Sie sollte nach den Regeln der deutschen Rechtschre­ibung geschriebe­n sein. Das heißt: Großund Kleinschre­ibung sollte ebenfalls beachtet werden. Es kommt immer häufiger vor, dass Mails nur in Kleinbuchs­taben geschriebe­n werden. Unter Freunden ist das vielleicht in Ordnung, in Briefen außerhalb des Freundeskr­eises ist das aber nicht passend. Damit signalisie­rt der E-Mail-Schreiber entweder, dass er die Rechtschre­ibung nicht draufhat, oder dass er zu faul war, die Großbuchst­aben zu tippen. Wörter ganz in Großbuchst­aben zu schreiben, gilt ebenfalls als unhöflich. So etwas gilt als schreien – und es ist immer unhöflich, jemanden anzuschrei­en, ob im Brief, in einer Mail oder ins Gesicht. (lea)

Mehr Infos über Benimm-Expertin Susanne Erdmann findest du im Internet unter www.etikettemi­t-stil.de.

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Foto: M. Schupprich, fotolia Wer eine E Mail schreibt, der kommt um dieses Zei chen nicht he rum: das At Zei chen (gesprochen: Ett).
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Susanne Erdmann
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