Der Augsburger Schwabe steht zu Bayern – noch!
Es geht ein Gespenst um in Europa: das Gespenst der Sezession. Kaum waren die renitenten Basken befriedet, ging es in Katalonien los. „Wir haben eine eigene Sprache, eine eigene Kultur und eine erfolgreiche Wirtschaft“, so argumentieren die Katalanen, die sich von Spanien lossagen wollen. Aber wo endet dieser Flächenbrand? In Belgien? In Italien? In Frankreich?
Da schnauft unsereiner durch und sagt sich: „Gott sei Dank haben wir Augsburger Schwaben (noch) nicht die Absicht, aus dem Freistaat Bayern auszutreten.“
Obschon ja die Eigenarten der Augsburger im Vergleich mit den Katalanen noch viel ausgeprägter sind. Seien wir uns doch ehrlich, mit den Oberbayern, Niederbayern, Franken und Oberpfälzern haben wir nichts, rein gar nichts zu tun.
Unser Landesvater heißt Kurt Gribl und nicht Horst Seehofer! Die Oberbayern sind uns so fremd wie die Lausitzer oder Saarländer. Oberbayern sind in der Regel schlau, listig, gschert und bisweilen hinterfotzig. Sie meinen, mit dem Erfolg der Weißwurst und dem Obatzdn hätten sie der Welt etwas Großartiges vermacht. Dann die Niederbayern: Die leben am Rande von allem, haben keinen prominenten Politiker und vegetieren so vor sich hin. Und die Franken! Zugegeben, deppert sind sie nicht, sie verkaufen sich bestens. Aber was ist ein Schäufele gegen eine feurige schwäbische Bosna! Und was ist der „Club“gegen den FCA? Vielleicht heißt der nächste bayrische Ministerpräsident Kurt Gribl und nicht Markus Söder …
Zum Schluss noch die Oberpfälzer. Von denen weiß man wenig, da sie eine Sprache sprechen, die kein Mensch versteht. Es ist ja im eigentlichen Sinn auch kein Sprechen, mit dem sie sich verständigen, sondern mehr eine Art Bellen. Und vor all diesen Stämmen braucht sich der Augsburger Schwabe nicht verstecken!
Was uns auszeichnet ist Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und der Inhalt der Redewendung „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“gehört zu unseren vornehmsten Tugenden. Noch halten wir Augsburger still, wir wollen schließlich den Zuschuss zur Sanierung des Theaters und die Uniklinik nicht riskieren, aber wer weiß, was dann …
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An dieser Stelle blickt der Kabarettist Silvano Tuiach für uns auf das Geschehen in Augsburg und der Welt.