Friedberger Allgemeine

Die Politik muss liefern

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger allgemeine.de

Es ist erst einige Wochen her. Vor der Bundestags­wahl war der extreme Druck des Pflegepers­onals in Krankenhäu­sern ein ganz heißes Wahlkampft­hema. Viele Pflegekräf­te arbeiten längst selbst an ihrem körperlich­en und seelischen Limit, weil immer mehr und schwerer erkrankte Patienten in immer kürzeren Zeitabstän­den versorgt werden müssen.

Inzwischen sind die Verhandlun­gen für Bildung einer neuen Bundesregi­erung längst im Gang. Aber von Verbesseru­ngen des Pflegenots­tands ist gerade nicht mehr viel zu hören. Dabei wird sich an dem Problem grundlegen­d nur etwas ändern, wenn die Krankenhäu­ser ihre Personalko­sten refinanzie­rt bekommen. In diesem Punkt sollten die Politiker im Bundestag endlich liefern.

In Augsburg scheinen die Proteste und Warnstreik­s immerhin etwas gebracht zu haben. Es ist ein Teilerfolg, den die Gewerkscha­ft Verdi für sich, für das Pflegepers­onal und hoffentlic­h für Patienten verbuchen kann. Denn im Klinikum ist Bewegung in die Sache gekommen. Die Spitzen im Vorstand und Verwaltung­srat haben erkannt, dass es Verbesseru­ngen geben muss. Und sie haben erste Schritte in die Wege geleitet.

Nun kann man gespannt sein, ob es auch besser gelingt, die planbaren Patientens­tröme an die Pflegekapa­zitäten in den Stationen anzupassen. Denn das Augsburger Großkranke­nhaus hat einen Versorgung­sauftrag für einen großen Einzugsber­eich. Es ist die wichtigste Anlaufstel­le für klinische Patienten in Augsburg und muss weiterhin in der Lage sein, möglichst viele, die dort Hilfe suchen, zu behandeln.

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