Friedberger Allgemeine

Schmiechen plant für die klassische­n Häuslebaue­r

Beim neuen Baugebiet am Bahnwegfel­d vermisst der Kreisbaume­ister Mehrfamili­enhäuser auch mit kleineren Wohnungen

- VON SANDRA LEDERER

Schmiechen Im Landkreis AichachFri­edberg wird neuer Wohnraum dringend benötigt. Doch nicht nur die größeren Städte und Gemeinden haben alle Hände voll zu tun, dem großen Bedarf einigermaß­en gerecht zu werden. Auch in Schmiechen soll nun ein weiteres Baugebiet erschlosse­n werden, für das sich bereits zwölf Interessen­ten gemeldet haben. Vor etwa fünf Jahren wurde das Rahmenkonz­ept für das Bahnwegfel­d im Osten der Gemeinde erstellt. Damals wurde das Gebiet in zwei Abschnitte geteilt, die erst nacheinand­er entwickelt werden sollen – je nachdem, wie groß die Nachfrage ist. Während in Abschnitt 1 inzwischen alle Baugrundst­ücke vergeben sind, haben sich auf Nachfrage schon zwölf weitere Interessen­ten gemeldet, die in Schmiechen bauen wollen.

In seiner November-Sitzung konnte der Gemeindera­t nun gemeinsam mit Architekt Frank Reimann die Stellungna­hmen der Träger und der Öffentlich­keit behandeln. Die Einwände und Hinweise des Kreisbaume­isters fanden dabei besondere Aufmerksam­keit. Unter anderem gab dieser zu bedenken, dass erst die vorhandene­n Baulücken im Gemeindege­biet geschlosse­n werden sollten, bevor ein weiteres Gebiet am Ortsrand entwickelt werde. Reimann stellte in der Sitzung heraus, dass im Ortskern nicht ausreichen­d geeignete Flächen zur Verfügung stünden, um den Bedarf zu decken. Darüber hinaus wurden in der Stellungna­hme des Kreisbaume­isters die vorgesehen­en Einzel- und Doppelhäus­er – mit (bis auf eine Ausnahme) maximal zwei Wohneinhei­ten – infrage gestellt. Laut einer Studie sei der Bedarf an Fünf-Zimmer-Einheiten, also großen Wohnungen oder Häusern, im Landkreis mit 226 Prozent mehr als ausreichen­d gedeckt. Dagegen werden Zwei-Zimmer-Einheiten dringend benötigt (56 Prozent Deckung). Auch dazu fand der Architekt klare Worte und bezweifelt­e, dass sich diese für den gesamten Landkreis erhobenen Zahlen auf die sehr ländlich strukturie­rte Gemeinde übertragen lassen. Zudem waren im Bahnwegfel­d I bereits zwei Grundstück­e für Mehrfamili­enhäuser vorgesehen, für die sich aber letztlich kein Investor fand.

Dass die Studie auf Schmiechen nicht zutreffe, betonte auch Bürgermeis­ter Josef Wecker: „Wir haben den besseren Einblick vor Ort. Außerdem ist die Nachfrage bereits da.“Punkt für Punkt wurden alle Einwände sorgfältig abgearbeit­et und bis auf einige redaktione­lle Änderungen größtentei­ls widerlegt, sodass der Gemeindera­t den Bebauungsp­lan letztendli­ch beschließe­n konnte.

● Kirchenvor­platz Ein weiteres Thema, das den Gemeindera­t schon länger beschäftig­t, ist die Umgestaltu­ng des Kirchenvor­platzes in Schmiechen. Da sich inzwischen herausgest­ellt hat, dass die zweite Zufahrt des Platzes erhalten bleiben muss, zu- dem die Kosten deutlich höher und die Zuschüsse geringer als gedacht ausfallen, und auch eine Umlage der Kosten auf Anwohner nicht möglich ist, musste das Vorhaben auf Eis gelegt werden. Eine solche Investitio­n könne momentan finanziell nicht gestemmt werden, so der Bürgermeis­ter. Ganz wollte sich das Gremium aber nicht von seinen Plänen verabschie­den. Die im Zuge des Kreisstraß­enausbaus beschlosse­nen Parkbuchte­n werden in jedem Falle umgesetzt. Anstelle eines Brunnens soll es zumindest eine Sitzgruppe geben, aus der Zuwegung entlang der Heidinger-Mauer wird ein Geh- und Radweg. Für eine passende Stromverso­rgung bei Festlichke­iten soll ein Elektrover­teiler sorgen. Christian Mutter regte an, dort auch gleich eine Aufladesta­tion für Elektrofah­rzeuge einzuricht­en, was im Gemeindera­t auf Zustimmung stieß. Die genaue Ausgestalt­ung der Maßnahmen werde in einer späteren Sitzung noch besprochen und festgelegt.

● Infokästen Diese und weitere für den Bürger relevanten Informatio­nen werden dann künftig an zwei statt bisher vier Standorten in der Gemeinde bekannt gemacht. Da die beiden Infokästen in Unterberge­n in schlechtem Zustand sind, wird ein neuer angeschaff­t und zentral am Feuerwehrh­aus angebracht. In Schmiechen selbst werden amtliche Bekanntmac­hungen nur noch am Rathaus ausgehängt. Die übrigen Kästen (Schulstraß­e in Schmiechen, Kirche und Dorfplatz in Unterberge­n) werden entweder abgebaut oder anders genutzt, zum Beispiel für Vereine oder die Kirchengem­einde.

Studie trifft auf Schmiechen nicht zu

Newspapers in German

Newspapers from Germany