Mit kleinen Schritten Hilfe leisten
Nikolas Haller berichtet beim Stammtisch über seine Zeit in Kenia
Friedberg Sie war Mitte dreißig und sie weinte bitterlich. Sie hatte große Schmerzen im Unterleib, den ihr ein kindskopfgroßer Tumor bereitete. Man wollte sie wieder wegschicken, weil sie die Kosten von 100 Euro für die Operation nicht bezahlen konnte. Als der Friedberger Nikolas Haller davon erfuhr, organisierte er eine Spendensammlung. Nun weinte die Frau wieder, aber diesmal vor Freude. Das war im Jahr 2013. Der Medizinstudent Nikolas Haller absolvierte damals ein Praktikum im Krankenhaus bei Nairobi in Kenia, um sich über seine Ziele klar zu werden. Über seine Erlebnisse dort berichtete er beim Stammtisch des Friedberger Heimatvereins.
„Mit kleinen Schritten Hilfe leisten, damit sich Menschen wieder selbst helfen können, und zwar so, dass sie ihre Heimat nicht verlassen müssen“, das ist zum Motto für Nikolas Haller geworden. Zu Hause gründete er mit Bekannten und Freunden in Friedberg den Verein „Matumaini for Africa“. Übersetzt heißt das „Hoffnung für Afrika“. Spenden gehen an das Waisenhaus und an das Kasarani St. Francis Community Hospital. So konnten schon ein Krankenwagen angeschafft, ein Computerraum im Waisenhaus eingerichtet und die Schwestern-Ausbildungsstätte mit Büchern ausgestattet werden.
Für Nikolas Haller steht fest: Nach dem Medizinstudium wird er zunächst für einige Jahre zurück nach Kenia gehen, um in Kasarani als Arzt zu wirken, also dort, wo er sich 2013 endgültig für den Arztberuf entschieden hat.