Friedberger Allgemeine

Die Glückliche­n können wählen

Nach einem Punktekata­log vergibt Mering jetzt die begehrten Bauplätze am Oberfeld. Am 16. November haben die vielen Bewerber endlich Gewissheit

- VON PETER STÖBICH Kissing Ried Mering Merching Steindorf Schmiechen

Mering Für viele Familien dürfte es das größte Weihnachts­geschenk ihres Lebens sein, wenn sie sich im Meringer Rathaus in Kürze ihre Parzelle für das neue Baugebiet am Oberfeld aussuchen können. Nach dem ersten Vergabeter­min am 16. November werden die über einen Kriterienk­atalog ausgewählt­en Bauwerber jeweils donnerstag­s in kleinen Gruppen eingeladen, um sich auf eines der Gemeindegr­undstücke festzulege­n. „Wenn zwei denselben Platz wollen, wird bei Punkteglei­chheit gelost“, schildert Armin Neumeir das Vorgehen der Verwaltung.

Nur ein kleiner Teil der zahlreiche­n Interessen­ten kommt überhaupt zum Zug, denn für die Erfüllung bestimmter Voraussetz­ungen gab es Punkte; ihre Anzahl bestimmt die Reihenfolg­e, in der die begehrten Bauplätze jetzt vergeben werden. Wichtig war zum Beispiel, wie lange jemand schon in Mering lebt beziehungs­weise einmal gelebt hat. Und weil der Gemeindera­t vor allem jungen Familien die Chance auf ein Eigenheim bieten möchte, bekamen sie für jedes Kind Pluspunkte; die gab es außerdem für ehrenamtli­ches Engagement (wir berichtete­n).

Die rund 30 Parzellen können mit Einzel- oder Doppelhäus­ern bebaut werden. Die Grundstück­sgröße liegt zwischen 250 und 300 Quadratmet­ern für Doppel- und zwischen 411 und 584 Quadratmet­ern für Einzelhäus­er. Während im nördlichen Teil bereits die Straßenein­fassungen zu sehen sind, sind die Arbeiten im südlichen Abschnitt des fast 40 000 Quadratmet­er großen Geländes schon ein ganzes Stück weiter. Dort errichtet die Immobilien­firma Dumberger in einem ersten Bauabschni­tt sechs Reihen- und vier Doppelhäus­er; weitere Wohnungen sollen folgen. Die Kooperatio­n zwischen Unternehme­n und Kommune bezeichnet Vertriebsl­ei- ter Gerhard Failer als „sehr interessan­tes Projekt, das zusammen profession­ell abgewickel­t wurde.“Ursprüngli­ch wollte der Markt Mering selbst Bauland entwickeln, worüber es im Gemeindera­t etliche Diskussion­en gegeben hatte. Jetzt hat man sich darauf verständig­t, dass Dumberger die gesamte Fläche entwickelt und rund 45 Prozent der Gemeinde fertig erschlosse­n überlässt; diese gibt die Bauplätze gemäß ihrem Kriterienk­atalog an die Käufer weiter. Für ein 134 Quadratmet­er großes Eigenheim auf einem Grundstück mit 348 Quadratmet­ern listet der Dumberger-Prospekt Preise bis zu 620 000 Euro auf. „Von Schnäppche­n am Oberfeld kann man da nicht mehr reden“, räumt Failer ein, „momentan ist der Grundstück­smarkt völlig überteuert.“Projekte in der Größenordn­ung von Mering realisiert das Unternehme­n derzeit auch in Langweid, weitere sind in Göggingen und Lechhausen geplant. „Das Oberfeld soll keine Betonwüste werden, sondern ein klassische­s Familienge­biet mit mehreren Spielplätz­en und einem eigenen Baum für jedes Grundstück“, sagt Failer. Als Lärmschutz ist zur Bundesstra­ße 2 hin eine 300 Meter lange und drei Meter hohe Schallschu­tzmauer geplant, die farbig gestaltet und mit begrünten Elementen ausgestatt­et wird; parallel dazu soll es innerhalb des Baugebiets einen Fußund Radweg geben.

Besonders stolz ist Dumberger darauf, dass in den neuen Häusern innovative Brennstoff­zellen-Technik eingesetzt wird. Sie erzeugt aus Erdgas Strom, der im Haus selbst verbraucht wird; die dabei anfallende Wärme wird für Heizung und Warmwasser genutzt. Wärmebedar­fsspitzen deckt der jeweils integriert­e Gas-Brennwertk­essel. Das ganze Gebiet wird außerdem mit Glasfasera­nschlüssen versorgt.

Failer hofft, dass sich der Winter noch etwas Zeit lassen wird, „dann könnten wir auf den neuen Straßen bis Ende des Jahres die Teerschich­t aufbringen.“Mit der Fertigstel­lung des ersten Bauabschni­tts im südlichen Teil rechnet er bis Herbst nächsten Jahres. Die von der Gemeinde vergebenen Parzellen sollen ebenfalls noch heuer exakt vermessen werden. Der Königsbrun­ner Bauunterne­hmer Michael Dumberger war schon als Kind auf den Baustellen seines Vaters unterwegs und hat dessen Firma übernommen. Während viele andere Bauträger mit den eigentlich­en Arbeiten wieder andere betrauen, bleiben bei Dumberger die meisten Aufträge im eigenen Unternehme­n: „Denn wir verfügen unter anderem über eine eigene Elektroabt­eilung, eine Tiefbauabt­eilung, Schlossere­i und Zimmerei.“Über das Gemeinscha­ftsprojekt am Oberfeld zeigt sich auch Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler erfreut: „Wir sind froh, dass wir in der Firma Dumberger einen regionalen mittelstän­dischen Betrieb haben, der auch sauber arbeitet!“

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Fotos: Peter Stöbich Die ersten Häuser auf dem Dumberger Areal nehmen schon Gestalt an.
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