Die Glücklichen können wählen
Nach einem Punktekatalog vergibt Mering jetzt die begehrten Bauplätze am Oberfeld. Am 16. November haben die vielen Bewerber endlich Gewissheit
Mering Für viele Familien dürfte es das größte Weihnachtsgeschenk ihres Lebens sein, wenn sie sich im Meringer Rathaus in Kürze ihre Parzelle für das neue Baugebiet am Oberfeld aussuchen können. Nach dem ersten Vergabetermin am 16. November werden die über einen Kriterienkatalog ausgewählten Bauwerber jeweils donnerstags in kleinen Gruppen eingeladen, um sich auf eines der Gemeindegrundstücke festzulegen. „Wenn zwei denselben Platz wollen, wird bei Punktegleichheit gelost“, schildert Armin Neumeir das Vorgehen der Verwaltung.
Nur ein kleiner Teil der zahlreichen Interessenten kommt überhaupt zum Zug, denn für die Erfüllung bestimmter Voraussetzungen gab es Punkte; ihre Anzahl bestimmt die Reihenfolge, in der die begehrten Bauplätze jetzt vergeben werden. Wichtig war zum Beispiel, wie lange jemand schon in Mering lebt beziehungsweise einmal gelebt hat. Und weil der Gemeinderat vor allem jungen Familien die Chance auf ein Eigenheim bieten möchte, bekamen sie für jedes Kind Pluspunkte; die gab es außerdem für ehrenamtliches Engagement (wir berichteten).
Die rund 30 Parzellen können mit Einzel- oder Doppelhäusern bebaut werden. Die Grundstücksgröße liegt zwischen 250 und 300 Quadratmetern für Doppel- und zwischen 411 und 584 Quadratmetern für Einzelhäuser. Während im nördlichen Teil bereits die Straßeneinfassungen zu sehen sind, sind die Arbeiten im südlichen Abschnitt des fast 40 000 Quadratmeter großen Geländes schon ein ganzes Stück weiter. Dort errichtet die Immobilienfirma Dumberger in einem ersten Bauabschnitt sechs Reihen- und vier Doppelhäuser; weitere Wohnungen sollen folgen. Die Kooperation zwischen Unternehmen und Kommune bezeichnet Vertriebslei- ter Gerhard Failer als „sehr interessantes Projekt, das zusammen professionell abgewickelt wurde.“Ursprünglich wollte der Markt Mering selbst Bauland entwickeln, worüber es im Gemeinderat etliche Diskussionen gegeben hatte. Jetzt hat man sich darauf verständigt, dass Dumberger die gesamte Fläche entwickelt und rund 45 Prozent der Gemeinde fertig erschlossen überlässt; diese gibt die Bauplätze gemäß ihrem Kriterienkatalog an die Käufer weiter. Für ein 134 Quadratmeter großes Eigenheim auf einem Grundstück mit 348 Quadratmetern listet der Dumberger-Prospekt Preise bis zu 620 000 Euro auf. „Von Schnäppchen am Oberfeld kann man da nicht mehr reden“, räumt Failer ein, „momentan ist der Grundstücksmarkt völlig überteuert.“Projekte in der Größenordnung von Mering realisiert das Unternehmen derzeit auch in Langweid, weitere sind in Göggingen und Lechhausen geplant. „Das Oberfeld soll keine Betonwüste werden, sondern ein klassisches Familiengebiet mit mehreren Spielplätzen und einem eigenen Baum für jedes Grundstück“, sagt Failer. Als Lärmschutz ist zur Bundesstraße 2 hin eine 300 Meter lange und drei Meter hohe Schallschutzmauer geplant, die farbig gestaltet und mit begrünten Elementen ausgestattet wird; parallel dazu soll es innerhalb des Baugebiets einen Fußund Radweg geben.
Besonders stolz ist Dumberger darauf, dass in den neuen Häusern innovative Brennstoffzellen-Technik eingesetzt wird. Sie erzeugt aus Erdgas Strom, der im Haus selbst verbraucht wird; die dabei anfallende Wärme wird für Heizung und Warmwasser genutzt. Wärmebedarfsspitzen deckt der jeweils integrierte Gas-Brennwertkessel. Das ganze Gebiet wird außerdem mit Glasfaseranschlüssen versorgt.
Failer hofft, dass sich der Winter noch etwas Zeit lassen wird, „dann könnten wir auf den neuen Straßen bis Ende des Jahres die Teerschicht aufbringen.“Mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts im südlichen Teil rechnet er bis Herbst nächsten Jahres. Die von der Gemeinde vergebenen Parzellen sollen ebenfalls noch heuer exakt vermessen werden. Der Königsbrunner Bauunternehmer Michael Dumberger war schon als Kind auf den Baustellen seines Vaters unterwegs und hat dessen Firma übernommen. Während viele andere Bauträger mit den eigentlichen Arbeiten wieder andere betrauen, bleiben bei Dumberger die meisten Aufträge im eigenen Unternehmen: „Denn wir verfügen unter anderem über eine eigene Elektroabteilung, eine Tiefbauabteilung, Schlosserei und Zimmerei.“Über das Gemeinschaftsprojekt am Oberfeld zeigt sich auch Bürgermeister Hans-Dieter Kandler erfreut: „Wir sind froh, dass wir in der Firma Dumberger einen regionalen mittelständischen Betrieb haben, der auch sauber arbeitet!“