Friedberger Allgemeine

Neuling behauptet sich auf zwei Rädern

Markus Schormair überzeugt nach Problemen beim ADAC Junior Cup. Wie der 18-jährige Aichacher seine erste Saison als Motorradre­nnfahrer erlebt und wie es weitergeht

- VON SEBASTIAN RICHLY

Aichach Rückschläg­e gab es für Motorradfa­hrer Markus Schormair genügend. Aufgeben kam für den 18-Jährigen aber dennoch nicht infrage. Selbst dann nicht, als er im Training in Oschersleb­en die Kontrolle verlor und seine 160 Kilogramm schwere KTM auf ihn stürzte. Trotz Prellungen und Quetschung­en nahm er am Tag darauf schon wieder am Qualifying teil. Der Aichacher wollte es in seiner ersten Saison als Rennfahrer beim ADAC Junior Cup allen beweisen.

Bei dieser Nachwuchss­erie kämpften 34 Fahrer aus Deutschlan­d, Tschechien und anderen europäisch­en Ländern um den Sieg. In der Gesamtwert­ung belegte der Aichacher Platz 16. Am Ende waren 20 Punkte auf dem Konto des 18-Jährigen. Für den gelernten Werkzeugme­chaniker ein Erfolg. „Ich bin mit wenig Erwartunge­n gestartet. Schließlic­h ist es meine erste Saison als Rennfahrer.“Erst mit 15 Jahren entdeckte er seine Leidenscha­ft für Motorradrä­der. Damals nehm ihn Cousin Lukas auf dessen Maschine mit – seitdem hat ihn das Fieber gepackt. Nach seiner ersten Saison ist Schormair nun froh, den Schritt in die Rennserie gewagt zu haben: „Das ist ein finanziell­er und zeitlicher Aufwand. Aber es ist sehr aufregend und ein unbeschrei­bliches Gefühl, sich mit den anderen auf der Rennstreck­e zu messen.“Sponsoren eingerechn­et ist der Saisonetat von rund 15000 zur Hälfte gedeckt.

Dabei begann das Abenteuer mäßig. Aufgrund von Getriebepr­oblemen konnte der 18-Jährige beim Auftakt erst gar nicht am Rennen teilnehmen. Auch sonst zahlte der zu Beginn der Rennserie Lehrgeld. „Insgesamt bin ich bestimmt zehnmal gestürzt. Da kamen mir schon Zweifel.“Doch der Aichacher nahm seinen Mut zusammen und kehrte zurück auf seine Maschine. In Oschersleb­en kämpfte er sich trotz der Blessuren auf Rang 16 vor. Blöd nur, dass es dafür keine Punkte gab: „Einen Platz besser und ich hätte gepunktet. Ich war nach dem Rennen stolz und traurig zugleich.“Dennoch ging der 18-Jährige nun selbstbewu­sster an die Rennen heran. Schon im nächsten Rennen gab es mit Platz 13 die ersten Punkte. „Ich hab mich einfach nur wohlgefühl­t. Das war toll.“

Danach steigerte sich Schormair von Rennen zu Rennen. Seine beste Platzierun­g fuhr er im niederländ­ische Assen mit Platz zehn ein. „Ich wollte mich präsentier­en und von Rennen zu Rennen schauen. Das ist mir ganz gut gelungen und ich habe viel dazugelern­t.“Für den 18-JähriNeuli­ng gen war es zu einem großen Teil auch eine Kopfsache. „Du musst voll da sein. Eine kleine Unkonzentr­iertheit und man fliegt ab.“Mit bis zu 200 Stundenkil­ometern sind Schormair und Co. unterwegs. Die Rennen gehen meist über 60 Kilometer, zwischen elf und 16 Runden legen die Fahrer zurück. Was dem Aichacher besonders gefällt: „Alle Fahrer haben so ziemlich die gleiche Ausgangspo­sition. Es kommt rein auf das fahrerisch­e Können an.“

Nun kann der 18-Jährige sein Motorrad aber erst einmal in der Garage parken. Auf der faulen Haut will Schormair aber auch im Winter nicht liegen. „Ich fange jetzt schon wieder mit dem Konditions­training an und bereite mich auf die neue Saison vor.“Radfahren und Laufen stehen auf dem Programm, denn Schormair hat noch viel vor. Aufgrund seiner Leistungen verlängert­e sein Team ADAC Südbayern den Vertrag um ein weiteres Jahr.

 ?? Foto: Manfred Schormair ?? Der Aichacher Motorradre­nnfahrer Markus Schormair feierte in seiner ersten Saison beim ADAC Junior Cup einen guten Einstand. Trotz anfänglich­er Probleme gelang es dem 18 jährigen Aichacher, in die Punkte zu fahren.
Foto: Manfred Schormair Der Aichacher Motorradre­nnfahrer Markus Schormair feierte in seiner ersten Saison beim ADAC Junior Cup einen guten Einstand. Trotz anfänglich­er Probleme gelang es dem 18 jährigen Aichacher, in die Punkte zu fahren.

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