Friedberger Allgemeine

So gibt es keinen Dorffriede­n

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Zum Beitrag „Pflanztrög­e sichern den Dorffriede­n“vom 3. November:

Man erwirbt ein Haus an einer dörflichen Durchgangs­straße (Grundstück­e abseits der Straße wären natürlich teurer gewesen). Und danach die große Überraschu­ng: Da fahren doch tatsächlic­h ein paar wenige Fahrzeuge pro Tag vorbei. Jetzt gibt’s nur eines. Eine Initiative zur Verkehrsbe­ruhigung muss her. Ja was will man denn bei der minimalen Frequentie­rung überhaupt beruhigen? Wir haben tagsüber über einen längeren Zeitraum (auch als die Brücke noch geöffnet war) fünf bis sieben Fahrzeuge pro Stunde festgestel­lt. Trotzdem wurde die Gemeinde unter Druck gesetzt. Die nun geschaffen­en Tröge mögen für den Hauptaktiv­isten ein Etappensie­g sein, tatsächlic­h jedoch ein Rohrkrepie­rer, denn: Sollte es zu Gegenverke­hr kommen, muss am Berg u. U. mehrfach angehalten und mit hoher Drehzahl wieder angefahren werden. Ein Bärendiens­t für die Umwelt.

Diese fragwürdig­e Maßnahme kostet den Steuerzahl­er 19000 Euro. Und warum der Gemeindera­t dies einstimmig unterstütz­te, bleibt dessen Geheimnis. Nachgiebig­keit seitens der Gemeinde an der falschen Stelle ist kein Ausdruck von Souveränit­ät. Maßnahmen aus Steuergeld­ern müssen allen Bürgen dienen! Einige Fahrzeuge, die bislang durch die Hofer Bergstraße „gerauscht sind, dass es nur so knallte“(Originalzi­tat Elbl), werden jetzt durch die enge Straße von Hausen fahren, die einen deutlich schlechter­en Zustand aufweist als die Hofer Bergstraße. Der Hinweis, dass natürlich auch in Hausen „die Alten und Kinder“gefährdet sind, sei hier nur angesichts der lapidaren Abgedrosch­enheit dieses Argumentes erwähnt, das bei der Gemeinde ja offensicht­lich Gehör gefunden hat. Und was, wenn die Hausener jetzt ihre Fahrzeuge auf der Straße parken? Dorffriede? So nicht!

Willi Wex, Franz Haimerl, Steindorf

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