Besucher schlagen eine Brücke
Der Kunstkreis Lechkiesel präsentiert seine Werke. Bei der Vernissage werden die Gäste mit einer besonderen Aktion eingebunden
Mering Zum ersten Mal präsentierte der Kunstkreis Lechkiesel aus Kissing seine Werke in der Meringer Bücherei und damit zum zweiten Mal in der Marktgemeinde Mering.
14 Künstlerinnen und Künstler begeisterten die Vernissage-Gäste mit ihren 23 fantasievollen Werken. Lechkiesel-Vorsitzender Gernot Kragl schaffte es in seiner Laudatio, die Anwesenden zu einem lebendigen Dialog einzuladen. Statt eines Monologes über die verschiedenen Exponate veranstaltete er auf rege Art und Weise ein Brainstorming: „Hinter jedem unserer Bilder verbergen sich Geschichten, Impressionen, Erlebnisse und Gedanken aus den Lebensbereichen des Künstlers, die er mit Kreativität und Inspiration auf Papier oder Leinwand geformt hat.“Die Bücherei wiederum stelle ihren Benutzern für die Freizeit und Beruf Bücher und andere Medien zur Verfügung, die ebenfalls die Fantasie und Kreativität fördern. Hier sah Kragl eine gewisse Vernetzung und nahm diese „Brücke“als Anlass für eine interaktive Aktion. Er nannte die Namen der Exponate und die dazugehörigen Künstler – die Gäste sollten ihre Assoziationen dazu nennen.
So wurden bei den beiden eher abstrakten Bildern in kräftigen Farben von Anita Lenz „Bodensee“und „Artischocke“die Assoziationen „Reiseführer“und „Gartenbuch“laut. Oder bei Angelika Friedel und ihrem Werk „Ohne Boden unter den Füßen“wurde die lustige Assoziation „So weit die Füße tragen“gerufen. Einfacher war es bei Sigrid Prochaska und den Bildern „Unterwegs“und „Blüte“. Der Gedanke an botanische Bücher drängte sich fast auf. Die weiteren Aussteller waren Margot Marquardt, Ursula Roll, Sonja Freund, Inge Lemmerz, Erika Young, Gernot Kragl, Rita Höfler, Ingrid Warnatz, Kirsti Rampp, Marianne Samweber und Ute B. Reinhardt.
Neben den visuellen Leckerbissen der Künstler sorgte Sina Platzbecker aus Mering mit Gitarrenmusik und Gedichten dafür, dass auch die Genüsse für die Ohren nicht zu kurz kamen. Viele ihrer Stücke waren selbst geschrieben und komponiert. Die 17-Jährige hat schon bei dem Lechkiesel- Kunstprojekt „Ist das das Paradies?“im Juli im Lippgarten mitgewirkt. Mit ihrer Darbietung – Musik und Lyrik (auch Vieles selbst geschrieben) baute sie die Brücke von der Kunst, der Malerei, hin zu den Büchern und sonstigen Medien, zu den Schätzen der Bücherei.
Die dynamische Vernissage unterstrich die Worte des Vorsitzenden Gernot Kragl: „Wir haben mit 28 Mitgliedern in unserem Kunstkreis beinahe die Obergrenze von 30 erreicht.“Er sei mit der Entwicklung des kreativen Vereines sehr zufrieden, denn „mit der jährlichen Vergabe des Kunstförderpreises der Gemeinde Kissing und der Stadtsparkasse Augsburg haben wir schon einen festen Termin im Jahreskalender, der randvoll ist“.