Ledvance: Aus bereits Ende 2018?
Mitarbeiter werden heute über die Pläne informiert
Augsburg Die Zeit für das früher zu Osram gehörende Lampenwerk in Augsburg könnte relativ rasch ablaufen. Nach einer Information unserer Zeitung gehen die Pläne dahin, das Werk Ende 2018 zu schließen. Der Standort mit derzeit rund 650 Mitarbeitern ist unter dem Namen „Ledvance“an chinesische Investoren verkauft worden. Hergestellt werden Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen. Wie berichtet plant Ledvance, Produktion, Lampenwerk und Maschinenbau in Augsburg aufzugeben. Die Beschäftigten sollen heute informiert werden.
Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) sagte unserer Zeitung, ein Verlust von 650 Arbeitsplätzen wäre ein „harter Schlag“für die Region. Sollten sich die Nachrichten bestätigen, werde – wie auch bei dem Insolvenzantrag von Manroland – ein runder Tisch mit der Arbeitsagentur und der Gewerkschaft einberufen. Bei der Gewerkschaft IG Metall reagiert man bisher entrüstet.
„Falls sich herausstellen sollte, dass die bisherigen Nachrichten stimmen, sind wir über die Entscheidung wahnsinnig enttäuscht“, sagt Angela Steinecker, Unternehmensbeauftragte der IG Metall für Ledvance deutschlandweit und Betriebsbetreuerin der IG Metall für den Standort Augsburg. Eine Schließung empfinde die Gewerkschaft als „Sauerei“, sagte sie. „Wir werden die Entscheidung nicht akzeptieren und um den Standort kämpfen.“Steinecker dementierte aber Berichte, dass sich die IG Metall oder der Gesamtbetriebsrat bereits in Verhandlungen über eine Schließung befinden. „Das stimmt nicht“, betonte sie. „Wir verhandeln nicht.“Auch die IG Metall will heute informieren. Kommt es zur Schließung, beginnen üblicherweise Gespräche über Sozialpläne oder eine Transfergesellschaft.
Aber wäre die Werksschließung überhaupt zulässig? Manteltarifvertrag, Tarifvertrag und Gesamtbetriebsvereinbarungen mussten bei Betriebsübergang an die chinesischen Investoren im Sommer 2016 mindestens ein Jahr weitergelten, erklärte Steinecker im Gespräch mit unserer Zeitung. So wolle es das Gesetz. Die neuen Eigentümer hätten die Regeln damit im Sommer 2017 ändern können. Das sei nicht erfolgt. Nun gelten die Regelwerke weiter bis Ende 2018, so Steinecker.
Nach Informationen unserer Zeitung enthält die Betriebsvereinbarung explizit aber keine Standortoder Arbeitsplatzgarantie.