Friedberger Allgemeine

Sturm hat zwei Probleme

- VON MILAN SAKO ms@augsburger allgemeine.de

Der Deutschlan­d Cup hat Marco Sturm schmerzhaf­t vor Augen geführt, dass die Deutsche Eishockey-Liga nicht für das internatio­nale Niveau ausreicht. Der Bundestrai­ner nominierte mit wenigen Ausnahmen im Kern die Olympia– Mannschaft. Aber selbst die zweite – immer noch exzellente – Garde Russlands nahm die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes beim 2:8 auseinande­r. Sturm, der 2015 in Augsburg einen glänzenden Trainer-Einstand mit einem Turniersie­g gefeiert hatte, erlebte die bislang höchste Niederlage seiner kurzen Laufbahn hinter der Bande. Gegen die Eishockey-Weltmacht Russland darf man verlieren, aber nicht so. Immerhin zog die Mannschaft ihre Lehren und steigerte sich mit dem 5:1 gegen die USA.

Die Erkenntnis: Sturm ist extrem abhängig von den NHL-Profis wie Leon Draisaitl, Dennis Seidenberg oder Tom Kühnhackl. Anders als bei den bisherigen Turnieren kann sich der 39-Jährige in Südkorea nicht auf die NHL-Profis verlassen, weil die stärkste Liga der Welt ihren Spielbetri­eb nicht unterbrich­t. Der Dingolfing­er kämpft vor dem Olympiatur­nier mit zwei Problemen. Erstens läuft ihm die Zeit davon. Zweitens fehlen mangels Masse Alternativ­en. Marco Sturm ist als Krisenmana­ger gefragt.

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