Kommunismus ist lebendig
Zum Leitartikel „Was Putin von Lenin gelernt hat“von Winfried Züfle vom 7. November:
Die russische Revolution war kein Putsch, wie Herr Züfle ausführt, sondern die russischen Arbeiter, Bauern und Soldaten sind in großen Demonstrationen, so am 18. Juni in Petrograd mit 400 000 Menschen, auf die Straße gegangen, haben das Ende des Ersten Weltkriegs gefordert wie auch Brot und die Bauern das Ende ihrer Unterdrückung und Leibeigenschaft durch die Großgrundbesitzer. Die russische Revolution war ein Massenaufstand gegen die bürgerliche Kerensky-Regierung, die keine dieser Forderungen erfüllen wollte. Unter den Menschen wuchs mithilfe der kommunistischen Partei immer mehr die Überzeugung, dass nur durch den Sturz der provisorischen Regierung ihre Forderungen erfüllt werden. Mit dem Sturm auf das Winterpalais am 25. Oktober, der weniger als 50 Tote forderte, wurde die Regierung verhaftet und die Macht an die Sowjets übergeben, die auch sofort beim 2. Sowjetkongress am 26.10. die Beendigung des Krieges durch Russland beschloss. Erst der Überfall ausländischer Mächte gegen die Sowjetrepublik forderte mehr als drei Millionen Tote. Der Kommunismus als Freiheitsideologie ist auch heute noch lebendig und wird in der wachsenden Antikapitalismusbewegung wieder zunehmend Anziehungskraft gewinnen.
Emil Bauer, Augsburg