Vollständigen Schutz gibt es nicht
Die Gesellschaft soll sich trotz realer Bedrohungen nicht einschüchtern lassen. „Wir wollen nicht damit leben, dass uns die Angst vor dem Bösen lähmt“, twitterte Angela Merkel nach dem grausamen Anschlag am Berliner Breitscheidplatz. Doch die Angst ist da. Dass sich eine Stadt wie Friedberg über ein neues Sicherheitskonzept Gedanken macht, ist die bittere, aber auch notwendige Konsequenz daraus. Denn mit einem Wird-schon-nichts-Passieren ist es nicht getan.
Es ist richtig, dass die Polizei die bisherigen Maßnahmen unter die Lupe nimmt und Verbesserungsvorschläge vorbringt. Die Errichtung von Pollern in der Pfarrstraße und am Jakobsplatz kann sinnvoll sein. Und auch über eine Sperrung der Ludwigstraße während der Marktöffnungszeiten lässt sich diskutieren. Denn die könnte nicht nur für mehr Sicherheit auf dem Friedberger Advent sorgen, sondern den Besuchern auch mehr Raum geben. Ob es allerdings notwendig ist, auch in der Ludwigstraße Fundamente zu graben, Poller zu setzen und damit den Verkehr eine Woche lang lahmzulegen, sei dahingestellt. Denn eines ist sicher: Eine endgültige Sicherheit wird es nicht geben, mit oder ohne Poller.