Friedberger Allgemeine

Geburtstag­sfest für die Tafel wird verschoben

Heute vor zehn Jahren starteten Ingrid Engstle und ihr Team die soziale Einrichtun­g für bedürftige Menschen in Mering. Doch die Freude über das Jubiläum ist getrübt

- VON EVA WEIZENEGGE­R

Mering Für Ingrid Engstle hätte es heute zum zehnjährig­en Bestehen der Meringer Tafel kein schöneres Geschenk geben können, als endlich den Schlüssel für die neuen Räume der sozialen Einrichtun­g in den Händen zu halten. „Aber ich habe gelernt, mich in Geduld zu üben“, sagt die 65-Jährige. Sie hofft, dass bis Ende November nun die Tafel in den ehemaligen Räumen der Firma Ludwig Leuchten in der Zettlerstr­aße eröffnen kann.

Vor zehn Jahren kam Ingrid Engstle und ihrem ehrenamtli­chen Helferteam die Idee, neben dem Kleiderlad­en, den sie auch heute noch managt, eine Tafel für bedürftige Menschen einzuricht­en. „Die soziale Not wurde immer größer und immer mehr Menschen mit geringem oder gar keinem Einkom- waren auf die kostengüns­tigen Lebensmitt­el unserer Einrichtun­g angewiesen“, schildert Engstle. Auch heute hat sich an dieser Situation wenig geändert. Neben Familien, Senioren und arbeitslos­en Menschen kommen nun auch Flüchtling­e und Asylbewerb­er in die Einrichtun­g, die derzeit noch in der MartinLuth­er-Straße im ehemaligen Mesnerhaus der evangelisc­hen Pfarrgemei­nde untergebra­cht ist. Etwa 200 Berechtigt­e kommen wöchentlic­h in die Tafel, vor zehn Jahren waren es 35. Der Platz dort ist so beengt, dass teilweise die Besucher der Tafel bis auf die Straße hinaus stehen müssen. Auch im kleinen Büro bleibt nur wenig Raum für vertraulic­he Gespräche mit den Menschen, die sich oftmals sowohl finanziell als auch psychisch in einer Notlage befinden.

Auch die Stauräume sind beengt, die Schwerlast­regale bis zur Belastungs­grenze gefüllt und die Helfer haben kaum Platz, alle Waren zu verstauen. Mittlerwei­le umfasst das Helferteam für Kleiderlad­en und Tafel etwa 55 Ehrenamtli­che. „Nur so ist es zu schaffen“, sagt Ingrid Engstle und ist froh um die vielen helfenden Hände.

Die Zeit für den Umzug drängt, denn auch die evangelisc­he Gemeinde will dort für das neue Gemeindeha­us umbauen. Bis zum Ende des Jahres muss die Tafel dort ausziehen. Schon etliche Helfer haben zugesagt, die Tafel beim Umzug zu unterstütz­en.

Auch wenn der Mietvertra­g bemen reits seit 1. August in Kraft getreten ist und für zehn Jahre mit einer Verlängeru­ngsoption für fünf weitere Jahre gilt, noch hat Ingrid Engstle für die Tafel keinen Schlüssel. „Vonseiten der Gemeinde wurden alle Arbeiten erfüllt“, sagt sie. Es fehlen noch die Sanitäranl­agen und die Lieferung der Küche.

Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler bestätigt: „Von unserer Seite aus sind die Arbeiten voll im Terminplan.“Bei der Firma Ludwig Leuchten, mit der die Marktgemei­nde den Mietvertra­g geschlosse­n hat, sei es zu Verzögerun­gen gekommen. Auch er hofft, dass noch dieses Jahr alles über die Bühne geht. „Marktbaume­ister Armin Lichtenste­rn ist fast täglich vor Ort, um zu sehen, dass dort alles rund läuft“, sagt Kandler.

Dennoch könne er noch keinen konkreten Termin nennen, wann die Tafel dort eröffnet. „Ich hätte mir das so schön vorgestell­t, heute hier Eröffnung und gleichzeit­ig Jubiläum zu feiern, doch leider müssen wir noch warten“, bedauert Ingrid Engstle. Dennoch lässt sie den Mut nicht sinken. Sie kann zurückblic­ken auf zehn Jahre voller Engagement für die bedürftige­n Menschen. „Ein Fest zum Jubiläum holen wir auch ganz bestimmt nach, wenn wir zum ersten Mal die Türe in den neuen Räumen der Meringer Tafel aufsperren können“, sagt Ingrid Engstle und rechnet fest damit, dass das schon Ende November der Fall sein wird.

Der Platz ist so beengt, dass Besucher oft bis auf die Straße hinaus stehen müssen

 ?? Archivfoto: Eva Weizenegge­r ?? Vor zehn Jahren eröffnete in der ehemaligen Mesnerwohn­ung der evangelisc­hen Pfarrei in Mering die Tafel. Jetzt hätte die Einrichtun­g umziehen sollen, doch der Termin verzögert sich.
Archivfoto: Eva Weizenegge­r Vor zehn Jahren eröffnete in der ehemaligen Mesnerwohn­ung der evangelisc­hen Pfarrei in Mering die Tafel. Jetzt hätte die Einrichtun­g umziehen sollen, doch der Termin verzögert sich.

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