Alte Schreinerei weicht neuer Wohnanlage
Pläne für Grundstück an der Ach stoßen im Ausschuss auf einhellige Zustimmung
Friedberg Das Gelände der Schreinerei Rupp an der Ach soll künftig Wohnzwecken dienen. Das Konzept der Eigentümerfamilie fand im Planungsausschuss des Friedberger Stadtrats breite Zustimmung. Angesichts der Lage am Fuß der Friedberger Altstadt wurde jedoch eine sensible Gestaltung angemahnt.
Westlich und östlich der Ach befinden sich die Betriebsgebäude der Schreinerei sowie drei Wohnhäuser, die inzwischen großenteils leer stehen. Sie sollen dem Neubauvorhaben weichen. Folgendes ist im Detail vorgesehen:
● Fünf Stadthäuser mit zwei oberirdischen Stockwerken und kleinen Gärten auf der Ostseite des Bachs. Die Architektur orientiert sich mit Satteldach und Putzfassaden am vorstädtischen Charakter der Umgebung. Die Zufahrt erfolgt über einen Erschließungsweg von der Achstraße her.
● Auf der anderen Seite der Ach sollen zwei in Ost-West-Richtung stehende Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage errichtet werden. Das größere der jeweils vierstöckigen Gebäude hat eine Geschossfläche von knapp 1500 Quadratmetern, das kleinere von 1370. Die Architektur soll durch die Gliederung der Baukörper, Balkone und ein zurückgesetztes viertes Stockwerk mit Terrassen und begrüntem Dach der Stadtrandsituation entsprechen. Auch der Baumbestand auf dem Grundstück bleibt erhalten. Die Zu- fahrt führt vom Gerberweg, entlang der Ach soll es einen öffentlichen Fußweg geben.
Baureferent Carlo Haupt empfahl dem Ausschuss, einen Bebauungs- plan aufzustellen, da die Flächen teilweise im Außenbereich liegen. Außerdem könnten so die Ziele der Altstadtsanierung unterm Berg besser gesichert werden. Wolfgang Ro- ckelmann (Parteifreie Bürger) würde jedoch gerne auf dieses aufwendige Verfahren verzichten, sofern man sich mit dem Bauherrn einigen kann. „Wir wären dann sehr viel schneller am Ziel“, sagte er. Man sei mit dem Investor in guten Gesprächen, berichtete Bürgermeister Roland Eichmann.
Marion Brülls (Grüne) hält das Vorhaben für legitim, wies jedoch darauf hin, dass es sich hier um eine wichtige Ansicht der Stadt handle. Sie befürwortete darum einen Bebauungsplan, „damit man weiß, was rauskommt“. Auch aus Sicht von Thomas Kleist (CSU) ist die Fläche prädestiniert für eine Wohnbebauung. Franz Reißner (SPD) erinnerte daran, attraktive fußläufige Wege zur Altstadt zu schaffen.