Friedberger Allgemeine

Vom Aufstieg bis zum tiefen Fall: Das war der Drogerie Riese Schlecker

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Schlecker war jahrelang die Nummer eins der deutschen Drogerieke­tten. Sein Vermögen wurde bisweilen auf über zwei Milliarden Euro geschätzt.

● 1975 Anton Schlecker, Metzger meister aus Ehingen, eröffnet in Kirchheim unter Teck (Baden Württem berg) den ersten Drogeriema­rkt. Zwei Jahre später sind es 100 Filialen.

● 1987 Schlecker erschließt Öster reich; später folgen Spanien, die Nie derlande, Frankreich.

● 1994 Schlecker betreibt nach eige nen Angaben rund 5000 Läden; Ge werkschaft­er kritisiere­n, Mitarbeite­r würden schikanier­t und schlecht be zahlt. Schlecker spricht von Einzelfäll­en.

● 2010 Es gibt wieder Kritik an den Ar beitsbedin­gungen, wo bestehende Arbeitsplä­tze mit Leiharbeit­sverträgen ersetzt werden sollten.

● 2011 Schlecker verfügt nach eige nen Angaben über 7500 Drogerie märkte in Deutschlan­d, europaweit sind es 11 000 Filialen. Der Umsatz bricht von 6,55 Milliarden Euro im Vorjahr auf 5 Milliarden Euro ein, der Verlust wird mit 200 Millionen Euro angege ben. Ein radikaler Umbau des Filial netzes beginnt.

● Januar 2012 Am 23. Januar stellt das als e.K. (eingetrage­ner Kauf mann) firmierend­e Unternehme­n Insol venzantrag, wenige Tage später auch die Tochter IhrPlatz.

● März 2012 Das Amtsgerich­t Ulm er öffnet das Insolvenzv­erfahren. Zu gleich verhandelt die Landesregi­erung über eine Bürgschaft der Bundeslän der für eine Transferge­sellschaft. Eine gemeinsame Lösung scheitert.

● Juni 2012 Die größten Schlecker Gläubiger stimmen für die Abwick lung des Unternehme­ns. Mögliche In vestoren hätten zu wenig geboten, heißt es. Auch die restlichen 13 000 Schlecker Frauen in Deutschlan­d verlieren bis Ende Juni ihren Job. (dpa)

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