Friedberger Allgemeine

Weltklimak­onferenz „war erfolgreic­h“

Ministerin Hendricks lobt Fidschi für Präsidents­chaft. Kohle-Ausstieg soll kommen

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Bonn Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks hat die Weltklimak­onferenz in Bonn in ihrer Abschlussb­ilanz als Erfolg bewertet. Die 195 Staaten hätten Textentwür­fe für ein Regelwerk zum Pariser Abkommen erarbeitet und damit die Erwartunge­n erfüllt. Alle hätten in Bonn dabei sein und mitwirken wollen, letztlich auch die USA, inoffiziel­l vertreten durch mehrere Bundesstaa­ten wie Kalifornie­n. „Das ist der Geist von Paris“, sagte die SPDPolitik­erin am Freitag. Das Regelwerk könne nun wie geplant bei der nächsten Weltklimak­onferenz in einem Jahr im polnischen Kattowitz beschlosse­n werden.

Dass Deutschlan­d beim Thema Kohleausst­ieg nicht konkreter geworden sei, was internatio­nal Kritik hervorrief, bedauerte Hendricks. Sie rechnet aber damit, dass Deutschlan­d sich bis zur nächsten UN-Klimakonfe­renz ebenfalls zum Kohleausst­ieg bekennt. Es sei „sehr unwahrsche­inlich“, dass die nächste Bundesregi­erung dazu im kommenden Jahr keinen Plan in der Tasche habe, sagte Hendricks.

Die Klimakonfe­renz hat nach Einschätzu­ng der Ministerin „positiven Druck“auf die Jamaika-Sondierer in Berlin ausgeübt. „Es wird eine Frage der Zeit sein und des Umfangs“, fügte die SPD-Politikeri­n mit Blick auf einen Kohleausst­ieg hinzu. „Das wird die neue Regierung machen müssen.“Sie persönlich rechne aber nicht mit einem Ausstieg bis zum Jahr 2030, wie ihn beispielsw­eise die Grünen wollen.

Hendricks bekräftigt­e, sie habe der am Donnerstag vorgestell­ten globalen Allianz für einen Kohleausst­ieg keine Teilnahme von Deutschlan­d zusagen können. So einer künftigen Bundesregi­erung vorzugreif­en, wäre „nicht vernünftig gewesen und auch nicht anständig“.

Hendricks lobte die Verhandlun­gen in Bonn als konstrukti­v. Mit Fidschi hätten die Konferenzt­eilnehmer „die engagierte­ste und glaubwürdi­gste Präsidents­chaft gehabt, die man sich wünschen kann“. Sie sei „fest davon überzeugt“, dass am Ende der Konferenz wichtige Beschlüsse vorlägen. Es habe Durchbrüch­e bei der Einbeziehu­ng der Landwirtsc­haft in den Klimaschut­z und indigener Bevölkerun­gen in die Verhandlun­gen gegeben.

Im „Talanoa-Dialog“soll nun die Gesamtwirk­ung der Klimaschut­zbeiträge aller Länder im Rahmen des Pariser Abkommens überprüft werden. Den Vorsitz dabei führen Fidschi und der nächste Konferenzg­astgeber Polen.

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Foto: dpa Umweltmini­sterin Hendricks sieht die Bonner Konferenz als Erfolg.

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