Friedberger Allgemeine

Das ändert sich an Bayerns Schulen

Kultusmini­ster Ludwig Spaenle stellt in den einzelnen Regierungs­bezirken des Freistaats das große Bildungspa­ket vor. Wie die Schulen davon profitiere­n können und worin künftig die größten Herausford­erungen liegen

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Herr Spaenle, Sie touren jetzt durch die einzelnen Regierungs­bezirke des Freistaats. Den Anfang haben Sie in Schwaben gemacht. Sie wollen sich ein Bild von der Schulsitua­tion vor Ort machen. Wie war der Auftakt? Ludwig Spaenle: Ich war gespannt wie ein Flitzeboge­n. Das ist jetzt das erste Mal, dass wir diesen Weg wählen, die Konferenz der Schulaufsi­cht in einem Regierungs­bezirk besuchen und mit ihr die Schulsitua­tion vor Ort besprechen. Ein guter Anknüpfung­spunkt war dabei die Initiative Bildungsre­gion in Bayern, an der sich alle kreisfreie­n Städte und Landkreise in Schwaben beteiligen konnten. Für mich haben sich die Erwartunge­n mehr als erfüllt. Wir sind dabei intensiv die Schullands­chaft durchgegan­gen. Und für mich war es sehr spannend zu hören, wie etwa das Thema Digitalisi­erung in Schwaben angegangen wird. Oder wie das Thema Deutsch als Zweitsprac­he in der Flüchtling­sbeschulun­g umgesetzt wird. Und ich konnte das große Bildungspa­ket vorstellen. maroden Zustand vieler Schulen und wünschen sich, dass mehr investiert wird. Was antworten Sie denen? Spaenle: Da gibt es andere Zuständigk­eiten. Für die Gebäude sind die Kommunen, also die Städte, Gemeinden und Landkreise, zuständig. Die werden dabei auch vom Freistaat unterstütz­t, allerdings nicht über das Kultusmini­sterium, sondern über das sogenannte Finanzausg­leichsgese­tz.

Welche Herausford­erungen werden auf die Schulen künftig zukommen? Spaenle: Das ist zum Beispiel das Thema Integratio­n. Und dabei geht es nicht nur um den Flüchtling­sbereich. 50 Prozent der Schüler an Grundschul­en stammen aus Familien mit Zuwanderun­gshintergr­und – das ist in Augsburg nicht anders als in München. Auch das Thema Digitalisi­erung wird uns in den nächsten Jahren sehr intensiv beschäftig­en. Und für mich ist wichtig, dass wir weiter die Durchlässi­gkeit im bayerische­n Schulsyste­m im Blick haben. Der große Anteil der jungen Menschen mit Zuwanderun­gshintergr­und erreicht die Hochschulr­eife über Realschule und FOS.

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