Volksbund zieht Bilanz
Weitere 26 000 tote Soldaten geborgen
Exakt 26 337 tote Wehrmachtsangehörige hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 2016 in Europa geborgen, würdig bestattet und wo immer möglich auch identifiziert. Dies war jetzt vom Landesverband Bayern des Volksbundes zu erfahren. Viele Schicksale seien damit nach Jahrzehnten der Ungewissheit geklärt und die Familien verständigt worden.
Bei den 26 000 Soldaten handelt es sich in der Regel um Gefallene, die bisher in den jeweiligen Ländern in oft weit auseinanderliegenden Einzelgräbern ruhten. Sie wurden jetzt auf große, zentral gelegene Sammelfriedhöfe umgebettet. Dort ist eine systematische Grabpflege leichter möglich. Außerdem besteht aufgrund internationaler Abmachungen ein „ewiges Ruherecht“.
Die meisten der 26337 Opfer wurden in der Russischen Föderation exhumiert. Es folgen Weißrussland, die Ukraine und Polen.
Der Landesgeschäftsführer des Volksbundes in Bayern, Jörg Raab, teilte mit, in Deutschland selbst seien im vergangenen Jahr 553 Gefallene der Wehrmacht geborgen worden – vor allem im Raum Halbe (südöstlich Berlins). Hier fanden am Ende des Zweiten Weltkriegs heftige Kämpfe statt. Raab erwartet, dass auch im Jahr 2017 noch 26000 zusätzliche Opfer in Europa aufgefunden werden können. Insgesamt hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge seit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 in Ostund Südosteuropa 860 000 Gefallene geborgen.
Volkstrauertag: Gedacht wird auch der in Afghanistan Gefallenen
Raab bilanzierte im Übrigen, der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan sei die „mit Abstand größte, teuerste und verlustreichste deutsche Militärmission seit Ende des Zweiten Weltkriegs“. Seit 2002 seien dort 56 deutsche Soldaten gefallen und über 200 verwundet worden.
Auch ihrer wird am Sonntag bei der zentralen Feier zum Volkstrauertag im Reichstagsgebäude in Berlin gedacht. Erstmals wird dabei Bundespräsident Steinmeier das traditionelle „Totengedenken“sprechen.