Das Dilemma der Verkehrsplaner
Das Auto ist in Augsburg das wichtigste Verkehrsmittel: 36 Prozent aller Wege werden damit zurückgelegt. Das kann man gut finden oder nicht, aber an der Tatsache kommt man nicht vorbei.
Insgesamt läuft der Verkehr in Augsburg gut – die vergangenen zwei Wochen sind Ausnahmen. Es gibt chronische Staustrecken wie die Donauwörther Straße und die Friedberger Straße in ihrem östlichen Abschnitt. Sie wurden mit verursacht durch den StraßenbahnBau. Trotzdem war es richtig, den Tramverkehr auszubauen. Eine Straßenbahn fasst bis zu 240 Fahrgäste – das entspricht bei einer Durchschnittsbelegung mit 1,2 Mitfahrern 200 Autos. Natürlich ist nicht jede Tram voll, doch schon aufgrund des Bevölkerungszuwachses (vom Klimaschutz ganz zu schweigen) können nicht alle munter weiter mit Vollgas Auto fahren.
Ganz ohne Umgehungsstraßen funktioniert es trotzdem nicht. Das zeigt – bei allen städtebaulichen Problemen – die Schleifenstraße, die die Innenstadt entlastet. Auch die umstrittene Ostumgehung ist vor diesem Hintergrund zu sehen. Ein Teil des Verkehrs ist Durchgangsverkehr, der irgendwo hinmuss. Wer den Verkehr plant, steckt im Dilemma: Die autogerechte Stadt ist nicht menschengerecht. Die Stau-Stadt ist es aber auch nicht, weil Hauptstraßen dadurch noch mehr zu Un-Orten werden. Was hilft, ist die anderen Verkehrsarten auszubauen und beim Autoverkehr so viel zu tun, dass es nicht zum Chaos kommt.