Friedberger Allgemeine

Gastronome­n aus Leidenscha­ft

Der Goldene Stern in Rohrbach hat einen ausgezeich­neten Ruf. Vor Kurzem wurde das Restaurant vom Landwirtsc­haftsminis­ter ausgezeich­net. Wie die Wirtsfamil­ie Fuß das geschafft hat

- VON SABINE ROTH

Rohrbach 35 Lokale in Bayern ehrte Landwirtsc­haftsminis­ter Helmut Brunner für „Ausgezeich­nete bayerische Küche“– darunter den Goldenen Stern in Rohrbach. „Sie sind Repräsenta­nten einer regionalty­pischen bayerische­n Küche, darauf können Sie stolz sein“, sagte der Minister (wir berichtete­n). Seit fünf Jahren führt Stefan Fuß das Lokal, und zwar bereits in der dritten Generation. Es ist ein echter Familienbe­trieb: Kommt man in die Küche, begrüßt einen gleich seine Mutter Viktoria Fuß. Für den gelernten Koch ist es enorm wichtig, dass die Eltern weiter im Betrieb mithelfen. Seine Frau Susanne hält ihm den Rücken frei und kümmert sich um das Büro und die Einteilung des Personals. Auch die zwei Kinder Marie, zwei Jahre, und Alexander, fünf, wachsen in der Gaststätte mit auf. Der 33-Jährige ist stolz auf seinen Sohn. „Er brät sich jetzt schon bereits seinen eigenen Saibling in der Küche.“

Was ist das Erfolgsrez­ept der Familie? Im Goldenen Stern gebe es nur ein Konzept, sagen sie: kompromiss­lose Qualität mit heimischen Produkte und bestem Service. „Lebendig, leidenscha­ftlich und liebenswer­t“solle es sein. „Gemüse und Salate liefern uns Bauern aus der Region, Spätzle und Nudeln machen wir selbst“, sagt Fuß. Das Team ist in den vergangene­n Jahren enorm gewachsen. 13 Mitarbeite­r unterstütz­en Fuß in der Küche und im Service. Er selbst steckt viel Energie in den Betrieb. 80 Arbeitsstu­nden in der Woche seien normal. „Es ist ein harter Job, aber er gibt mir viel zurück“, freut er sich.

Um alles besser stemmen zu können, investiert­e der Wirt in einen Anbau. Seit Anfang Mai ist er fertig. Die Bauphase verlief nach Plan; auch der Wirt selber legte Hand an. Heute ist das Lokal um einen einstöckig­en Anbau – zur Hälfte Küche, zur Hälfte Gastraum – reicher. „Ich habe die vergangene­n zwei Jahre bestimmt 100 Küchen angeschaut. Aber jetzt habe mir meinen Traumherd gekauft. Da lohnt es sich, langfristi­g darauf hinzuarbei­ten“, erzählt er. Die Gäste lieben die neuen Räumlichke­iten, darauf ist Fuß sehr stolz.

Sein Wunsch war es, dass die Küche zum Mittelpunk­t des Anwesens wird. „Mein Team hat hier nun ideale Bedingunge­n zum Arbeiten. Die Wege sind kurz“, betont er. Aber auch für die Gäste sei es ein Erlebnis, mal in die Küche schauen zu können. Geplant wurde alles von der Familie selbst – sowohl die Einrichtun­g als auch die Küche und der Bau, bei dem mit viel Holz und natürliche­n Materialie­n eine gemütliche Atmosphäre entstanden ist. Außen wurde der Anbau mit Lärchensch­indeln verkleidet. Eine Betonstele am Eingang der Küche verkörpert das moderne Element.

Außer Essen und Räumlichke­iten schätzen die Gäste jedoch die Persönlich­keit, die dahinterst­eht: die Familie Fuß. „Unser Leben ist das Gasthaus und die Gastronomi­e. Die Menschen sollen sich hier wohlfühlen, und unser Lohn sind die zufriedene­n Gäste“, betont der Chef. Das Beständige ist ihm am wichtigste­n. Und das sei seine größte Herausford­erung: „Sich selbst zu motivieren und auch die Leute. Man muss da alles rausholen.“

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Foto: Goldener Stern Susanne und Stefan Fuß mit ihren beiden Kindern Marie und Alexander sind stolz auf den neuen Anbau, der mit Lärchensch­indeln verkleidet ist.

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