Friedberger Allgemeine

Vier neue Bowlingbah­nen kommen nach Kissing

Vorhaben Das Landratsam­t überstimmt den Bauausschu­ss. Nun darf der Betreiber an der Industries­traße erweitern

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Kissing Die Besitzer des Instroke Bowling & Billard an der Industries­traße in Kissing möchten vier neue Bowlingbah­nen einbauen. In einer vergangene­n Sitzung hatte sich der Bauausschu­ss aber gegen die Erweiterun­g ausgesproc­hen. Das Gremium ist nicht überzeugt, dass der Betreiber genug Parkplätze zur Verfügung stellt und hatte daher einen entspreche­nden Nachweis gefordert.

Im vergangene­n Jahr hatte die Gemeinde eine Stellplatz­satzung für Bauvorhabe­n erlassen. Damit sollte gewährleis­tet werden, dass weniger Autos am Straßenran­d parken. Die Satzung sieht auch vor, dass Plätze abgelöst werden können. Im Falle des Bowlingcen­ters ist der Bauausschu­ss aber nun vom Landratsam­t überstimmt worden. „Die Verweigeru­ng des gemeindlic­hen Einvernehm­ens erfolgte zu Unrecht“, schreibt die übergeordn­ete Behörde. Für das Projekt, das auch die Errichtung eines Freisitzes umfasst, wurden laut Landratsam­t genug Stellplätz­e eingeplant. Der Bauausschu­ss stimmte daher dem Vorhaben ohne Diskussion zu. Die Stellplatz­satzung spielte auch bei einem weiteren Projekt eine Rol- le. Ein Investor möchte die ehemalige Bäckerei in der Lilienstra­ße 2 in ein Mehrfamili­enhaus umbauen. Das Problem: Die bayerische Bauordnung sieht vor, dass in Gebäuden mit mehr als zwei Wohnungen die Wohnung im Erdgeschos­s barrierefr­ei erreichbar sein muss. Zur Realisieru­ng muss an der Lilienstra­ße ein Stellplatz einer Rampe weichen. Nach den Vorgaben der Satzung wären für das Vorhaben acht Parkplätze herzustell­en. In der geänderten Planzeichn­ung weist der Bauherr aber nur sieben nach. Aufgrund der geringen Größe des Grundstück­s steht für die Erfüllung nicht genug Platz zur Verfügung. Daher schlug die Verwaltung vor, dass der Bauherr den Stellplatz für 8000 Euro ablöst.

Bürgermeis­ter Manfred Wolf sagte, dass das Landratsam­t das Einvernehm­en ersetzt, wenn die Gemeinde nicht zustimmt. Johann Oberhuber von der SPD kritisiert­e: „Da machen wir eine Stellplatz­satzung und dann können wir sie wegwerfen.“Laut Bauamtslei­ter Alfred Schatz ist die Verordnung wichtig, um in solchen Fällen das Geld für die Ablösung zu bekommen. Der Bauausschu­ss stimmte dem Vorgehen einstimmig zu.

● Bauvorhabe­n Das Gremium brachte noch zwei weitere Bauvorhabe­n auf den Weg. Das Autohaus in der Gebrüder-Frisch-Straße darf eine neue Kfz–Prüfhalle bauen. Der Bauausschu­ss stimmte der Überschrei­tung der Baugrenze im Osten von zwei Metern zu und erteilte eine Ausnahme für die Errichtung einer Betriebsle­iterwohnun­g. Diese ist für den Sohn vorgesehen, der das Geschäft übernehmen will. Des Weiteren darf eine Frau den Keller ihres Hauses in der Gartenstra­ße in Zukunft für eine Zierfischz­ucht nutzen. Bauliche Veränderun­gen werden nicht vorgenomme­n.

● Bauamt Gemeindera­t Michael Eder (CSU) fragte, ob Ergebnisse im Hinblick auf die Aussegnung­shalle vorliegen. Die ist in einem renovierun­gsbedürfti­gen Zustand. Zurzeit wird von einem Experten ein Baugutacht­en erstellt. Auf Grundlage dessen soll das weitere Vorgehen besprochen werden. Bauamtsche­f Schatz sagte, dass noch nichts Konkretes vorliege. Er bat um Verständni­s dafür, dass er sich zurzeit nur auf aktuelle Vorhaben konzentrie­ren könne. Aufgrund von Krankheite­n seien wichtige Mitarbeite­r in seiner Abteilung ausgefalle­n.

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