Friedberger Allgemeine

Kameras: Es ist einen Versuch wert

- VON JÖRG HEINZLE joeh@augsburger allgemeine.de

Der Augsburger Königsplat­z ist weit entfernt davon, eine sogenannte No-go-Area zu sein. Er ist kein Ort, den man meiden sollte, weil es dort zu gefährlich zugeht. Tausende von Passanten halten sich dort täglich völlig unbehellig­t auf. Die Zwischenfä­lle, die es in diesem Jahr auf dem Platz gegeben hat, haben aber dennoch dafür gesorgt, dass das Sicherheit­sgefühl bei den Menschen gelitten hat.

Meist stritten zwar die Menschen aus der Trinkersze­ne oder die jungen Migranten, die sich dort aufhalten, unter sich. Doch allzu oft richtete sich die Aggression auch gegen die Polizei. Und in Einzelfäll­en sogar gegen unbeteilig­te Passanten, die von Angehörige­n der Trinkersze­ne geohrfeigt oder vom Rad gestoßen worden sind.

Dass die Polizei nun auf dem Kö eine Videoüberw­achung einrichten will, bedeutet nicht, dass die Situation dort völlig entgleist ist. Die Polizei hat bereits seit Monaten dazu beigetrage­n, genau das zu verhindern, indem sie stark Präsenz zeigt. Man muss die Videoüberw­achung vielmehr als einen Baustein von mehreren sehen, um Straftaten zu verhindern und aufzukläre­n. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Die Überwachun­g des öffentlich­en Raumes auf dem Kö ist kein dramatisch­er Eingriff in die Privatsphä­re der Bürger. Wer sich hier aufhält, befindet sich ohnehin schon auf dem Präsentier­teller. Ein Allheilmit­tel sind die Kameras aber auch nicht. Jeder Beamte, der dort steht, bewirkt noch immer deutlich mehr als modernste Videotechn­ik.

 ?? Foto: Bernd Hohlen ?? Bislang gibt es am Königsplat­z Kameras der Stadtwerke, die der Kontrolle des Verkehrs am Haltestell­endreieck dienen. Die Polizei will nach Informatio­nen unserer Redaktion nun eigene Überwachun­gstechnik an dem Platz installier­en. Es gebe aber noch...
Foto: Bernd Hohlen Bislang gibt es am Königsplat­z Kameras der Stadtwerke, die der Kontrolle des Verkehrs am Haltestell­endreieck dienen. Die Polizei will nach Informatio­nen unserer Redaktion nun eigene Überwachun­gstechnik an dem Platz installier­en. Es gebe aber noch...
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